Kulturreferentin Dr. Brigitte Endres-Paul will sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht über die vorgelegten Pläne und die Zukunft des Museums äußern. „So lange nichts spruchreif ist, werde ich keine Aussage zum Museum machen“, schreibt sie auf Anfrage. Auch Museumsleiterin Stephanie Falkenstein äußert sich nicht mehr gegenüber der Öffentlichkeit. Ansprechpartner für die Presse ist die Stabsstelle in Person von Claudia Biebl.
Das Museum ist im September 2018 geschlossen worden, Mitte Oktober haben sich Mitglieder des Kulturbeirats vor Ort umgeschaut. Im Januar sollte eine Sondersitzung stattfinden. Mittlerweile ist es Anfang Juni. „Es müssen viele Themen miteinander abgewogen werden“, erklärt Claudia Biebl die Zeitverzögerungen und versichert: Zum derzeitigen Zeitpunkt sei alles möglich.
„Museen müssen heute
gezielt neue Wege gehen und auch ein gewisses Unterhaltungs- und
Freizeitangebot bereit halten.“
Prof. Frank Falkenstein, Vorsitzender Förderverein
Das dürfte Professor Frank Falkenstein durchaus freuen. Seine Ideen würden das Stadtmuseum um einige Dimensionen erweitern. Dass die neueste Variante den bisherigen Rahmen sprengen würde, ist ihm bewusst. „Die Museumsleitung war ausdrücklich aufgefordert worden, frei von finanziellen Parametern ein Konzept in drei Varianten zu entwickeln“, erinnert er. Über die möglichen Kosten für seinen Vorschlag kann er naturgemäß keine genauen Angaben machen. Aber er hat sich Gedanken gemacht.
Sein Vorschlag: Um die Investitionskosten für den Bau des Museumspavillons, des Glasanbaus und des Museums-Stegs zu ermitteln, müsste über das Bauamt der Stadt eine Ausschreibung beziehungsweise ein Architektenwettbewerb ins Leben gerufen werden.
Um die Investitionskosten der Innenausstattung zu ermitteln, müsste zunächst ein Basiskonzept entwickelt werden, auf dessen Grundlage dann eine Projektierung durch entsprechende Fachfirmen stattfinden kann. Ein Basiskonzept könne vom Museum in Kooperation mit dem Förderverein kostenneutral entwickelt werden, versichert er. Falkenstein rechnet mit bis zu 20.000 Euro für die Projektierungskosten. Auf dieser Grundlage könnten dann die Investitionskosten der Innenausstattung berechnet werden.
Und das Freibad? Die Glasanbauten würden auf der Fläche entstehen, auf der sich bislang die Sonnenanbeter räkeln. Für den Vorsitzenden des Fördervereins kein Problem. Im Gegenteil: „Museen müssen heute gezielt neue Wege gehen und auch ein gewisses Unterhaltungs- und Freizeitangebot bereit halten“, sagt er. Daher spreche nichts dagegen, dass sich dieser Teil des Museums auch den Freibadbesuchern öffne – beispielsweise mit leicht zugänglichen, spannenden Mitmachstationen zu den Themen Wein- und Gartenbau im Außenbereich.
Zudem könnte man zwischen Museumsinsel und Schwimmbad auch ein zentrales Museumscafé mit Veranstaltungshalle einrichten, das sowohl den Freibad- als auch den Museumsbesuchern zur Verfügung steht. „Generell könnten Museumspavillons mit einem entsprechenden Angebot für einen Mehrwert der Schwimmbadbesucher sorgen“, ist Falkeinstein überzeugt.
Seine Hoffnung: Das Mondsee-Insel-Museum entwickelt sich zu einem Kultur- und Freizeitbrennpunkt, der sowohl für die neue Wohnbebauung am Main als auch für Besucher der Mainuferpromenade zu einem Magneten wird.
Vorher müsste allerdings der Stadtrat die Pläne gut heißen.