Würzburg Wenn Anfang Oktober fast 100 000 Besucher das Gelände an der Talavera stürmen, dann kann das nur eines bedeuten: Es ist wieder Mainfrankenmesse! Alle zwei Jahre findet das Großereignis statt, nach 2015 bieten auch in diesem Jahr 650 Aussteller ein buntes Potpourri an Waren und Dienstleistungen an – aber um welchen Preis?
Würzburg Wenn Anfang Oktober fast 100 000 Besucher das Gelände an der Talavera stürmen, dann kann das nur eines bedeuten: Es ist wieder Mainfrankenmesse! Alle zwei Jahre findet das Großereignis statt, nach 2015 bieten auch in diesem Jahr 650 Aussteller ein buntes Potpourri an Waren und Dienstleistungen an – aber um welchen Preis?
Kathrin Winkler vom Nürnberger Veranstalter AFAG Messen und Ausstellungen GmbH erklärt, dass „die Mainfranken-Messe für Betriebe aus der Region eine ideale Möglichkeit“ sei, einerseits ihr Image zu pflegen und sich andererseits auch (Neu-)Kunden zu präsentieren.
Genau so sehen das Alexander und Elke Lück von der Firma „Raumgestaltung Lück“ in Prichsenstadt. Seit rund 20 Jahren stellen sie regelmäßig bei der Mainfrankenmesse aus. Bereut haben sie es bisher nicht, im Gegenteil. Sie freuen sich, auf diesem Weg den Kundenkontakt pflegen zu können. „Wie viele neue Kunden wir durch die Messe gewonnen haben, kann man nicht sagen“, überlegt der Raumausstattermeister. „Aber es schauen immer wieder Kunden beim Stand in Würzburg vorbei, wollen mit uns ins Gespräch kommen.“ Etwa 1000 werden es wieder sein, schätzt er. Die Neukundenakquise sei dabei ein wichtiger Aspekt. „Bei uns kommt es dabei aber nicht auf die Masse an“, sagt Alexander Lück.
Dafür investiert die Unternehmerfamilie massenhaft Zeit – ein halbes Jahr dauern die Vorbereitungen schon an – und natürlich auch Geld. An die 20 000 Euro kostet der Messestand, der Personalaufwand ist hoch. Zwei Tage Aufbau, zwei Tage Abbau. Und an den Messetagen leisten Alexander, Elke und Jessica Lück selbst den Dienst.
Zu viel Aufwand? „Man kann nie sagen, es hat sich rentiert“, gibt Alexander Lück zu. Trotzdem ist die Mainfrankenmesse ein fester Termin im Werbe-Kalender des Betriebs. Damit kein Draufleg-Geschäft daraus wird, laden die Lücks zwei Wochen später zum Infotag in ihre Ausstellung ein und zeigen noch einmal das Material, das sie für die Messe erstellt haben. „Dann verteilen sich die Investitionen zumindest auf zwei Werbeveranstaltungen“, so Elke Lück.
„Natürlich ist eine Messebeteiligung mit Kosten verbunden“, gibt Kathrin Winkler zu. „Wir sind aber stets bemüht, für alle Aussteller die passende Beteiligungsform zu finden und sie zu begleiten, damit die Messe für sie zum Erfolg wird.“
Peter-Michael Himmel von der Privatbrauerei Kesselring ist noch skeptisch. „Wahrscheinlich gibt es schon einen Grund, dass für diese Mainfrankenmesse nur zwei Brauereien aus der Region zugesagt haben“, wundert sich der Juniorchef des Marktstefter Familienunternehmens. Er meint damit nicht den „Papierkrieg“ um das 70-Seiten-Anmeldeformular – auch wenn Himmel einige Zeit investieren musste, um Ausschank, Müllentsorgung und Zugangsbedingungen zu regeln.