Aufzeichnungen Mitte April im Konstitutionssaal des Schlosses Gaibach. Anmeldung läuft.
Seit 35 Jahren gibt es die Sendung. Jetzt kommt sie nach Gaibach. Wer private Schätze und lang gehegte Requisiten auf seinem Speicher oder in seinem Keller hat, der sollte sich zügig anmelden. Bis zum 14. April läuft die Anmeldung für „Kunst und Krempel“.
Von Samstag, 18., bis Sonntag, 19. April, zeichnet die BR-Redaktion im Schloss Gaibach Deutschlands älteste Antiquitätensendung auf. „Wir suchen dafür Antiquitäten und deren Besitzer, die mehr über ihre Schätze erfahren wollen“, erklärt BR-Redakteur Dr. Florian Maurice. Vier Themengebiete werden im Gaibacher Schloss abgedeckt: Skulpturen, Militaria und historische Waffen, Spielzeug und Gemälde. Pro Themengebiet werden etwa 40 Bewerber eingeladen. „Sie können bis zu vier Objekte und zwei Begleitpersonen mitbringen“, erklärt Maurice, der vom Ambiente im Konstitutionssaal sehr angetan war. „Als wir diesen Raum zum ersten Mal gesehen haben, wussten wir: Hier müssen wir drehen.“
„Das ist eine super Werbung für unsere Stadt und Region.“
Peter Kornell, Bürgermeister Volkach
Den Anstoß für die Sendung aus Mainfranken gab Volkachs Bürgermeister Peter Kornell. Er hatte vor etwa drei Jahren zufällig BR-Übertragungswagen in Oettingen gesehen und nachgefragt, was dort gedreht wird. „Ich dachte mir, das wäre auch was für Volkach“, erinnert er sich. Kornell schrieb den BR an und freut sich jetzt über die Zusage. „Das ist eine super Werbung für unsere Stadt und Region.“
Zwischen 700.000 und einer Million Menschen schauen sich die Folgen von „Kunst und Krempel“ an. Vor mittlerweile 35 Jahren erschien die erste Sendung. „Das Format ist immer noch frisch und überraschend“, freut sich Redakteur Maurice. Das liege vor allem an den Besuchern mitsamt ihren Schätzen und Geschichten, aber auch an den Experten und nicht zuletzt an den passenden Örtlichkeiten, in denen gedreht wird.
Seit 30 Jahren ist Jan K. Kube Teil der Erfolgssendung. Der Experte für Militaria und historische Waffen hat schon tausende Exponate begutachtet. Dennoch gibt es auch für ihn immer wieder Neues zu entdecken, immer wieder Überraschungen. „Jede Sendung ist für mich wie Weihnachten.“ Kube betont, dass der Wert der Antiquitäten gar nicht das Entscheidende sei. „Das Drumherum und die persönlichen Geschichten kennzeichnen die Sendung.“ Maurice sieht das genau so. Drei Mal im Jahr zeichnet der BR in unterschiedlichen Regionen Bayerns neue Folgen der Antiquitätensendung auf. Die verschiedenen Charaktere, Mundarten und Anekdoten aus der jeweiligen Region würden den Charme der Sendung ausmachen. „Deshalb sind wir im gesamten Freistaat unterwegs“, erklärt der Redakteur.
Anmeldungen aus der Region Mainfranken hätten für die Aufzeichnungen in Gaibach deshalb auch die größten Chancen. Allerdings: Nicht jede erfolgreiche Anmeldung bedeutet auch einen Auftritt im Fernsehen. Die Experten werden in der Cafeteria des Landschulheims Gaibach eine Vorauswahl treffen, diejenigen Stücke auswählen, die vor die Kamera kommen. „Alle anderen werden parallel beraten“, versichert Maurice. „Und zwar ausführlich.“ Schaulustige, die nur die Dreharbeiten verfolgen wollen, hätten jedoch keinen Eintritt. „Die Aufzeichnungen sind nur für geladene Gäste.“
Die meisten Interessenten wollen natürlich auch ins Fernsehen, weiß Jan K. Kube. Er wird die Expertisen vornehmen, die auch im Fernsehen zu sehen sein werden. Seine Frau Manuela berät alle anderen angemeldeten Besucher im Bereich Militaria und historische Waffen. Das hat durchaus Vorteile. „Ich kann mir Zeit lassen und auch Ratschläge zur Pflege und Aufbewahrung geben“, erzählt sie. Eines ihrer Ziele laute, eine Wertschätzung und ein Verständnis für die Vergangenheit zu wecken. „Ein Empfinden für andere Zeiten.“