K wie Käferbefall
Autor: KTlrd
Geiselwind, Mittwoch, 20. April 2016
„Da kommt ein gravierendes Problem auf uns zu.“ Dieter Rammensee sieht nicht gerade wie ein ängstlicher Mann aus. Aber die Sorge um die Fichtenbestände im Landkreis Kitzingen ist ihm ins Gesicht geschrieben.
„Da kommt ein gravierendes Problem auf uns zu.“ Dieter Rammensee sieht nicht gerade wie ein ängstlicher Mann aus. Aber die Sorge um die Fichtenbestände im Landkreis Kitzingen ist ihm ins Gesicht geschrieben.
Etwa 300 000 Festmeter Fichtenholz gibt es noch im Landkreis Kitzingen – konzentriert auf die Gegend rund um Geiselwind. Relativ kühl ist es dort, relativ feucht. Früher waren das ideale Standortbedingungen für die Fichten. Aber der Klimawandel macht auch vor dem Steigerwaldvorland kein Halt. Es wird tendenziell wärmer. Und trockener.
Dieter Rammensee
Förster
Maximal eine Generation. Mehr Zeit gibt der Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Kitzingen den Fichten im Landkreis Kitzingen nicht mehr. Wenn es überhaupt noch so lange gut geht. Aktuell droht eine allseits bekannte Gefahr: der Borkenkäfer. In diesen Tagen fliegt er wieder aus. Rammensee und sein Kollege Achim Volkamer befürchten eine Massenvermehrung. Von den 300 000 Festmetern wird dann wieder ein bedeutender Teil verschwinden.
Der Borkenkäfer ist ein alter Bekannter im Steigerwald. Von 2006 bis 2009 hat er dort schon gewütet, rund 25 000 Festmeter vernichtet. Damals waren die Bäume wegen des Sturmes Kyrill geschwächt. Diesmal macht ihnen der heiße und trockene Sommer 2015 zu schaffen.
„Natürlich hat es im Winter und im bisherigen Frühjahr gut geregnet“, sagt Volkamer. Aber die Fichten bräuchten noch mehr Feuchtigkeit, um sich gegen den Schädling wehren zu können. „Durch Trockenrisse wurden insbesondere bei tonigen Böden Feinwurzeln durchtrennt“, erklärt er. Die Bäume können deshalb nicht so gut Feuchtigkeit aufnehmen wie normal.