Ich befasse mich in den nächsten Tagen jedenfalls ausführlich mit dem Theraband und seinen vielfältigen Möglichkeiten, den Körper geschmeidig zu halten. Muss ja sein, wenn ich bis Weihnachten acht Kilo weniger wiege. Drahtig sein ist nicht alles. Ich will auch beweglich bleiben. Und dafür häng' ich mich wieder mal richtig rein.
Daniela Röllinger
(Achtsamkeit): Positiv denken. Lächeln. Zwei Ziele, die ich mir diese Woche verstärkt gesetzt habe. Wer positiv denkt, kommt leichter durchs Leben. Also soll ich versuchen, möglichst vielen Dingen einen positiven Aspekt abzugewinnen. Was manchmal einfach ist – wenn die Sonne scheint, freut es sich leicht übers Wetter. Manchmal aber auch schwer – wenn ich am Sonntagmorgen vor dem Frühstück schnell die Küche aufräumen will und dabei eine Glasflasche von der Arbeitsplatte fege. Tief durchatmen. Scherben einsammeln, fegen, saugen. „Das fängt ja gut an“, denke ich. Schön positiv formuliert. Bloß meine ich es natürlich nicht so. STOP! So funktioniert das nicht. Ich überlege: Eine Flasche weniger, die ich zum Getränkehändler zurückschleppen muss. Saugen wollte ich sowieso, jetzt ist das gleich erledigt. Und die paar Kniebeugen beim Aufheben gehen glatt als Morgengymnastik durch.
Trotzdem will sich die Laune nicht heben. Als Alternative muss das zweite Ziel herhalten: mehr lächeln. Gegenüber dem Partner und der Familie, Freunden, Arbeitskollegen, Spaziergängern und allen anderen, die mir sonst so begegnen. Dass man das beim Einkaufen wegen der Maske nicht sieht, zählt nicht als Ausrede. Und lächeln soll ich auch gegenüber mir selbst. Bewusst und über längere Zeit. Mindestens eine Minute, besser zwei, tackere ich mir auf Kommando ein Lächeln ins Gesicht – die Uhr zur Kontrolle darf nicht fehlen. Und es funktioniert tatsächlich. Während ich die Mundwinkel erst zwanghaft nach oben ziehe, fällt es mit jedem Ticken des Sekundenzeigers leichter, sie oben zu halten. Meine Laune steigt. Weil dem Hirn wurscht ist, warum ich lächle. Hauptsache ich tue es. Flasche runtergeschmissen? Es gibt Wichtigeres. Zum Beispiel, dass die zwei Minuten vorbei sind, bevor meine Jungs zum Frühstück runterkommen und mich kopfschüttelnd fragen, warum ich so blöd grinse. Was die denken, ist klar: „Oh Mann, Mutter! Hoffentlich ist die Fastenzeit bald vorbei.“
Nina Grötsch
(Heilfasten/Rückblick auf Tag 5): Seit heute denke ich eigentlich nur noch an Essen. Ich quäle mich sogar selbst, indem ich auf Facebook oder Instagram die Fotos der ganzen Restaurants anstiere, die aktuell ihr „Essen to Go“ anpreisen. Irgendwie befriedigt mich diese Selbstgeißelung. Vorhin habe ich Thomas eine Brezel belegt. Mit Butter, Emmentaler und Salat. Dazu ein hartgekochtes Ei. Wie das gerochen hat! Ich habe Anblick und Geruch bestimmt zehn Minuten genossen, bevor ich es serviert habe – und zusehen musste, wie es ohne große Würdigung in drei Minuten verschlungen war. Ich schwöre, ich werde künftig jeden meiner Bissen zelebrieren. Zur Beruhigung habe ich mir eine Tasse frisch geriebenen Ingwer, übergossen mit heißem Wasser, gegönnt. Neben dem Lutschen eines Zitronenschnitzes mein geschmackliches Highlight des heutigen Tages.
Diana Fuchs
(Jeden Tag mindestens eine gute Tat): Ich liebe diese Kolleg:innen! Ihre Fastenabenteuer zaubern mir heuer ein fettes Grinsen ins Gesicht. Ich glaube, ich habe es mit meiner Herausforderung diesmal am besten erwischt. Gute Taten liegen quasi auf der Straße. Heute früh zum Beispiel. Froh, im Baustellen-geplagten Etwashausen einen Parkplatz gefunden zu haben, schlenderte ich über die Alte Mainbrücke – und trat fast auf einige sonnengelbe Blüten, die irgendwelche Deppen offenbar aus den städtischen Pflanzkübeln gerissen und achtlos weggeschmissen hatten. Ich sammelte die zarten Blümchen vom Asphalt – und nun ziert ein Sträußchen mein Büro. Die gute Tat als Win-Win-Situation!
Am Wochenende, beim Spazierengehen mit dem Hund, hatte ich mir Handschuhe und eine große Tüte mitgenommen, in die ich Müll vom Straßenrand steckte. Nachdem ich den anfänglichen Ekel überwunden hatte, fühlte ich mich beim Säubern meiner Umwelt richtig gut. Mal sehen, was mir bis Ostern noch so einfällt, um die Welt ein bisschen freundlicher zu machen (Tipps gern an redaktion.kitzingen@infranken.de)