Ein Armkettchen als Symbol für die Reduktion schädlicher Treibhausgase: Christa Heinrich zeigt, was hinter einem kleinen Lebensbaum steckt
Das Bäumchen hat viele Äste, obwohl es winzig ist – nicht einmal einen Zentimeter groß. Es glänzt silbern oder golden und ist an einem Band aus gewachster Biobaumwolle befestigt. Wer den kleinen Lebensbaum aus recyceltem Messing am Handgelenk trägt, der ist Teil einer globalen Aufforstungsinitiative. Klimaschutz auf die schöne Art: Unter diesem Motto hat die Eine-Welt-Gruppe Kitzingen das „10-Bäume-Armband“ ins Sortiment aufgenommen.
Christa Heinrich kennt die Geschichte, die dahintersteckt. Sie hat den Kitzinger Weltladen in der Oberen Kirchgasse vor gut 30 Jahren mitbegründet und engagiert sich mit viel Leidenschaft für Klimaschutz und fairen Handel. „Es ist ganz einfach“, sagt sie, „wer das Armband kauft, sorgt dafür, dass die Initiative Erden-Project in Zusammenarbeit mit der NGO Eden Reforestation Projects zehn Bäume pflanzt.“ Und zwar in Ländern, in denen Aufforstung hinsichtlich der weltweiten CO2-Belastung besonders nötig ist und in denen sozial benachteiligte Menschen durch das Pflanzen und Pflegen der Bäume ein Auskommen finden: in Madagaskar, Kenia, Mosambik, Haiti, Nepal und Indonesien.
Hinter dem Erden-Project steht ein junges Start-up mit der Mission, den ökologischen Wandel hin zu mehr Klimaschutz zu beschleunigen. 2018 von Antony Gschwender in Darmstadt gegründet, will Erden-Project unter anderem mit dem 10-Bäume-Armband dazu beitragen, dass wir Menschen der Umwelt mehr zurückgeben als wir ihr nehmen.
Langlebiger Edelstahl und Bio-Baumwolle
„Die Armbänder werden in Deutschland in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen hergestellt“, erklärt Christa Heinrich. „Verwendet werden langlebiger Edelstahl und Bio-Baumwolle, also Materialien, die die Umwelt nicht unnötig belasten.“ Unter diesen Gesichtspunkten möchte die Eine-Welt-Gruppe Kitzingen dazu beitragen, dass bis Ende 2022 das Ziel erreicht wird, eine Million Bäume zu pflanzen.
„Klimaschutz ergibt sich nicht nur aus Verzicht“, sagt Christa Heinrich, „auch wenn es natürlich sinnvoll ist, soweit wie möglich aufs Auto zu verzichten und elektronische Geräte wegen des Energieverbrauchs mit Bedacht einzusetzen.“ Der Kauf fair gehandelter Produkte trage ebenso zum Klimaschutz bei: „Denn im Fairhandel stammen Lebens- und Genussmittel aus kleinbäuerlichen Strukturen. Sie werden unter umweltverträglichen Bedingungen angebaut, weshalb immer mehr faire Produkte auch bio-zertifiziert sind.“
Ist das des Rätsels – beziehungsweise der Klimakrise – Lösung? „Ich denke, dass wir dringend handeln müssen und Klimaschutz nicht 'auf später' verschieben dürfen, wenn die Auswirkungen des Klimawandels uns noch stärker zu schaffen machen“, ist Christa Heinrich sicher. Sie formuliert damit quasi genau das Ziel 13 der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung: „Handeln für den Klimaschutz“.
„Ein wichtiges Mittel ist, dass wir unseren Konsum überdenken“, sagt die Kitzingerin. „Wer zum Beispiel im Weltladen einkauft, geht schonend mit den Ressourcen der Erde um.“ Weitere „Tu Du's“ formuliert sie gemeinsam mit ihrer Eine-Welt-Kollegin Irene Stockmann aus Dettelbach: