Fleischlos glücklich
Autor: ktldk
Bullenheim, Dienstag, 20. Sept. 2022
Schon als Teenager hat Fabiana Krenz aufgehört, Fleisch zu essen. „Seit 14, 15 Jahren bin ich Vegetarierin und seit zwei Jahren versuche ich, komplett auf tierische Produkte zu verzichten“, erzählt die ebenso tierliebe wie sportliche Fränkin. Für die 28-Jährige ist ihre Lebensweise konsequent, aber sie macht daraus kein Dogma. Für sie war es nie ein Problem, dass ihr Partner Fleisch aß.
Schon als Teenager hat Fabiana Krenz aufgehört, Fleisch zu essen. „Seit 14, 15 Jahren bin ich Vegetarierin und seit zwei Jahren versuche ich, komplett auf tierische Produkte zu verzichten“, erzählt die ebenso tierliebe wie sportliche Fränkin. Für die 28-Jährige ist ihre Lebensweise konsequent, aber sie macht daraus kein Dogma. Für sie war es nie ein Problem, dass ihr Partner Fleisch aß.
Doch mittlerweile hat sich auch Bastian Krenz´ Denkweise verändert – allerdings aus anderen Gründen als bei Fabiana. Als die beiden beschlossen zu heiraten, war es Bastian, der vorschlug, die Hochzeitsparty vegetarisch-vegan zu gestalten. Fabiana fand die Idee natürlich gut, doch wie würden die 80 Gäste reagieren? Und gibt es überhaupt einen Caterer, der ein hochwertiges fleischloses Angebot hat?
„In unseren Familien und im Freundeskreis haben wir alles: eingefleischte Fleischesser, etwa 15 Vegetarier und ein paar überzeugte Veganer“, berichtet die Würzburgerin. „Wir wollten und wollen niemanden bekehren. Es muss nicht jeder vegetarisch oder gar vegan leben. Aber wir wollten zeigen, dass es tolle Alternativen zu Fleisch gibt.“
9,5 Millionen „Fleischlose“
Sowohl die vegetarische als auch die vegane Lebensweise finden immer mehr Freunde. 7,9 Millionen Vegetarier leben aktuell in Deutschland und fast 1,6 Millionen Menschen bezeichnen sich als Veganer, verzichten also auf alle tierischen Produkte. Das sind Ergebnisse der aktuellen Allensbacher-Analyse. Vor fünf Jahren waren es nur rund halb so viele Veganer.
Dem Boom zugrunde liegen veränderte (Lebens-)Werte. Viele wollen ethischer handeln und das Leiden von Nutztieren verhindern. Andere essen aus gesundheitlichen Gründen kein Fleisch oder sie versuchen, der Umwelt zuliebe auf Nahrungsmittel und Konsumgüter von getöteten Tieren zu verzichten.
Bastian Krenz ordnet sich der letztgenannten Gruppe zu. Der leidenschaftliche Handballer, der die A-Jugend Rimpar trainiert, macht sich mit zunehmendem Alter mehr Gedanken über die menschliche Lebensweise. „Ich habe meinen Fleischkonsum aus Klimaschutzgründen reduziert. Rindfleisch zu Beispiel ist die totale Katastrophe, was Treibhausgase angeht. Auch meine Familie kocht immer weniger Fleisch.“ Der 30-Jährige hat den Eindruck, dass „viele Leute bewusster essen und gerade bei tierischen Lebensmitteln auf deren Erzeugung und Herkunft schauen“.
„Wir sind keine krassen Ökos!“
Wenn Bastian Lust auf ein saftiges Steak hat, dann kauft er das Fleisch frisch beim Metzger seines Vertrauens, „am liebsten in Bio-Qualität“. Verarbeitete Lebensmittel kommen nicht auf den Tisch. „Ich würde niemals so ein gepanschtes vegetarisches Schnitzel essen“, sagt der Sportler und lacht. Ebenso wie Fabiana möchte er, dass die Zutaten fürs Essen hochwertig und gesund sind – und richtig gut schmecken. „Wir backen oft auch Brot selber.“