„Es muss in die Köpfe“
Autor: Daniela Röllinger
Marktbreit, Dienstag, 18. Mai 2021
Marktbreit Sie wollen die Welt retten – wohl wissend, dass sie alleine es nicht können. „Aber wenn keiner etwas tut, wird es nicht funktionieren“, sagt Achim Knöchel, der mit seinen Mitstreitern von „We for future“ in Marktbreit nicht nur nachhaltiges Leben, sondern vor allem die Ziele für nachhaltige Entwicklung unter die Leute bringen möchte. So beteiligt sich der Verein auch bei der Aktion „Die Glorreichen 17“ in diesem Sommer (siehe Seite 1). Wenn auch anders als ursprünglich angedacht.
Achim Knöchel: Eigentlich schon. Aber wir werden es nicht durchführen können.
Wegen Corona?Knöchel: Ja, der Aufwand wäre viel zu groß. Zu unserem Festival kommen an die 1000 Leute, das macht während der Pandemie keinen Sinn. Deshalb müssen wir was Kleineres machen.
Knöchel: Das war unsere nächste Überlegung – aber auch die lässt sich nicht durchführen. Wir wollten die 17 BNE-Ziele an 17 Stationen, verteilt in ganz Marktbreit, vorstellen. Aber da ist der Aufwand noch viel größer. Wir bräuchten 17 Hygienekonzepte, die Besucher müssten sich bei jedem einzelnen Stand neu registrieren. Und wie viele dürfen dann gleichzeitig an einen Stand?... Es tun sich zu viele Fragen auf. Damit sind die Hürden auch für diesen Rundgang zu groß. Das können wir als ehrenamtlicher Verein alles nicht leisten.
Knöchel: Wir wollen die 17 Ziele über einen längeren Zeitraum vorstellen – mit Beiträgen in der Zeitung, im Amtsblatt und im Lokalfernsehen. Dazu jeweils Akteure, die in der Region für die jeweiligen Ziele stehen. Gleichzeitig wollen wir eventuell in einem Schaufenster in Marktbreit die 17 Ziele übersichtlich darstellen.
Der Verein „We for Future“ setzt sich für Klima- und Umweltschutz und gegen soziale Ungerechtigkeit ein. Wie ist er entstanden?Knöchel: Meine Frau und ich waren 2013 auf den Philippinen, wir haben verwandtschaftliche Beziehungen dorthin. Damals gab es wieder einen schweren Taifun. Also haben wir Geld mitgenommen und geschaut, was man dort Gutes tun kann. Wir haben angefangen, eine Schule zu unterstützen. Bildung ist wichtig, damit die Kinder die Möglichkeit bekommen, sich irgendwann selbst zu helfen. Dann kamen weitere Kindergarten- und Schulprojekte dazu. Mit denen arbeiten wir heute noch zusammen.
Was hat die Situation auf den Philippinen mit Nachhaltigkeit bei uns zu tun?Knöchel: Genau über diese Zusammenhänge denken viele nicht nach. Das eigentliche Problem für die Situation auf den Philippinen sind ja nicht die Leute, die dort wohnen, sondern die Stürme. Und die gibt es, weil wir im globalen Norden das Klima zerstören. Wir verhunzen es und die kriegen die Schäden ab. Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir hier etwas tun, in der Region. 2018 haben wir den Verein gegründet.