Es ist angerichtet
Autor: Ralf Dieter
Kitzingen, Freitag, 31. Januar 2020
Auf dem Tisch stehen Teller, Tassen und Töpfe. In einem Behälter liegen jede Menge Dübel, daneben ragen die Spitzen eines Geweihs hervor. Brigitte Löffler nimmt eine Brosche in die Hand und reicht sie Karin Böhm. „Die will ich auch verkaufen.“
Auf dem Tisch stehen Teller, Tassen und Töpfe. In einem Behälter liegen jede Menge Dübel, daneben ragen die Spitzen eines Geweihs hervor. Brigitte Löffler nimmt eine Brosche in die Hand und reicht sie Karin Böhm. „Die will ich auch verkaufen.“
„Kitsch und Krempel“ lautet der Titel des Flohmarktes, den die Mitglieder des Katholischen Deutschen Frauenbundes in Kitzingen bereits zum vierten Mal in der Rathaushalle ausrichten. Am Samstag, 8. Februar, ist es wieder so weit: Von 8 bis 14 Uhr werden Schnäppchenjäger jede Menge Freude haben. Altes und Interessantes wird den Besitzer wechseln, wie es auf dem entsprechenden Flyer heißt. Dazu: Schönes und Bedauerliches.
Vor vier Jahren hatte Brigitte Löffler die Idee zu einer Aktion, die sie seither nie bedauert hat. „Wir mussten die Wohnung von meinen Eltern räumen“, erinnert sie sich. Auf Flohmärkten war sie oft mit ihrem Mann Bernhard. Warum nicht einen eigenen Flohmarkt ausrichten? „Von Anfang war klar, dass der Erlös für einen sozialen Zweck gespendet werden soll“, erzählt Brigitte Löffler.
Die Kitzinger Tafel, die Bewohner des Notwohngebietes und die Schüler der Mittelschule in Kitzingen haben schon von dem Geld profitiert. „Wer es heuer wird, wissen wir noch nicht“, sagt Karin Böhm. Nur so viel ist klar: Das Geld soll wieder in Kitzingen bleiben.
14 Mitglieder des Frauenbundes haben sich bereits für den Flohmarkt am 8. Februar angemeldet. „Damit ist die Rathaushalle auch schon voll“, sagt Brigitte Löffler.
Sie freut sich auf allerhand Raritäten und teilweise kuriose Gegenstände, die erfahrungsgemäß auch heuer wieder auf den Verkaufstischen landen werden. „Wir haben vor kurzem das Wochenendhaus meiner Eltern in der Nähe von Bocholt aufgelöst“, erzählt sie und muss lächeln. „Mein Vater war Jäger, da haben wir einiges gefunden.“
Ein paar hundert Besucher sind in den letzten Jahren jedes Mal durch die Rathaushalle geschlendert und haben die Angebote betrachtet. „Erstaunlich, was da manchmal verkauft wird“, sagt Bernhard Löffler. Manchmal gehen ausgerechnet die Gegenstände weg, die alle für Ladenhüter hielten. „Mein Vater war Zigarrenraucher“, erinnert er sich. Die Banderolen hat er aufbewahrt und in ein großes Glas gesteckt. „Der erste Impuls war natürlich: weg damit“, erinnert er sich. Wie gut, dass die Löfflers das Glas mit zum Flohmarkt nahmen. „Wir haben 40 Euro dafür bekommen.“ Am Abend vor der Veranstaltung bauen die Teilnehmer ihre Tische mit dem Kitsch und Krempel auf. Dann gehen ein paar Damen des Katholischen Frauenbundes von Teilnehmer zu Teilnehmer und geben Tipps. „Damit die Dinge nicht unter Wert verkauft werden“, erklärt Brigitte Löffler. Gerade am frühen Morgen können diese Tipps hilfreich sein. „Da kommen nämlich die Flohmarkt-Profis“, sagt sie. „Die stehen manchmal schon vor der Tür und warten nur, dass sie reinkommen können.“