Eine fantastische Woche
Autor: Daniela Röllinger
Kitzingen, Montag, 18. März 2019
Bei der Nachtwanderung, da kam doch tatsächlich einer mit einem Holzpferd vorbeigeritten. Margarete schüttelt noch immer verwundert den Kopf, wenn sie an das letztjährige Zeltlager denkt. Und schon erzählt sie begeistert weiter: Von den Aktionen, der Unterkunft, dem Essen und einem Dusch-Rekord. Wer ihr zuhört, merkt schnell: Bei der KjG Kitzingen, da ist was geboten.
Das große Zeltlager ist alljährlich der Höhepunkt im Programm der Katholischen jungen Gemeinde Kitzingen. Und auch wenn es bis zum 28. Juli noch ein bisschen hin ist, die Vorbereitungen für das nächste Zeltlager laufen bereits auf Hochtouren. „Fight 4 Fantasy“ heißt das Motto in diesem Jahr, „Gemeinsam gegen die Kreaturen der Nacht“. Kinder der 3. bis einschließlich 7. Klasse können daran teilnehmen.
Organisiert wird das Zeltlager von der Mitarbeiterrunde der KjG St. Johannes Kitzingen. Die MAR, wie der Kreis abgekürzt genannt wird, ist eine Gruppe von derzeit etwa 33 jungen Leuten. Sie leiten Gruppenstunden, begleiten die Sternsinger, organisieren Spieleabende und Ausflüge, stellen eine Kinderdisco und eine Nachtwanderung auf die Beine, basteln mit den Kindern zu Ostern für die Senioren des Altenheimes, feiern Jugendgottesdienste. Fast alle waren als Neun- bis 13-Jährige selbst bei diesen Veranstaltungen dabei. Jetzt packen sie ehrenamtlich an, betreuen ihrerseits die nächste „KjG-Generation“.
So wie Luisa Moser, die in diesem Jahr die Gesamtleitung des Zeltlagers übernommen hat. Unter welchem Motto es stehen wird, das hat sich die Mitarbeiterrunde gemeinsam überlegt. Im vergangenen Jahr verbrachten die Kinder die Woche als Indianerstamm namens „Enua Letug“ im Wilden Westen, 2017 drehte sich alles um den Spielklassiker Monopoly, auch auf die Spuren von Harry Potter haben sich die KjG-ler schon begeben.
„Fight 4 Fantasy“ heißt es in diesem Jahr und alleine der Titel verrät schon, dass sich die Kinder auf viel Action freuen dürfen vom 28. Juli bis zum 3. August auf dem Jugendzeltplatz Rothmannsthal bei Lichtenfels. Um eine geheimnisvolle Welt geht es, um bösartige Kreaturen, die ihr Unwesen treiben. „Sie haben nur ein Ziel: Unser wichtigstes Gut, unsere Fantasie, zu stehlen“, heißt es in der Anmeldung zum Zeltlager. Nur gemeinsam können die Kinder sie besiegen und müssen dazu allerhand Herausforderungen und Aufgaben meistern – in Geländespielen, Workshops und Wettkämpfen.
Wenn sie vom letztjährigen Zeltlager erzählen, sind Margarete und Annika noch immer ganz aufgeregt. Eine Nachtwanderung haben sie gemacht, eine Disco gab es, ein Völkerballturnier, einen Badesee haben die Kinder besucht, abends saßen alle am Lagerfeuer beisammen. Auf den Dusch-Rekord ihres Zeltes ist Margarete heute noch stolz: „Wir waren zu acht und waren in dreieinhalb Minuten fertig!“
Natürlich haben die Zehnjährigen auch den nächtlichen Überfall nicht vergessen, der bei keinem Zeltlager fehlen darf. „Wir haben versucht, die Cowboys, die uns überfallen haben, zu fangen und ans Lagerfeuer zu tragen“, erzählen sie. „Wir haben vorher geübt, wie man so einen Überfaller überwältigt“, sagt Luisa Moser lachend. Fast alles hat im „Ernstfall“ auch geklappt, nur zwei Zelte wurden in all der Aufregung nicht richtig bewacht und die wurden dann tatsächlich eingeworfen. Also blieb nichts anderes übrig, als sie nachts wieder aufzubauen. Weil aber viele Hände mitangepackt waren, standen die Zelte schnell wieder.