Ein Leben für die Musik
Autor: KTlrd
Kitzingen, Montag, 12. März 2018
Seit 25 Jahren ist er unterwegs. Mindestens einmal die Woche. Dieter Mühlpfort ist Musiker. Nicht hauptberuflich, aber fast.
Seit 25 Jahren ist er unterwegs. Mindestens einmal die Woche. Dieter Mühlpfort ist Musiker. Nicht hauptberuflich, aber fast.
Country Blend heißt die Band, mit der „Didi“ und seine vier Bandkollegen mindestens einmal pro Woche einen Auftritt bestreiten. Meistens sind sie im fränkischen Raum unterwegs, oft geht es aber auch darüber hinaus, bis nach Schleswig-Holstein oder in die Benelux-Länder kann die Reise gehen.
1992 hat Dieter Mühlpfort die Band übernommen. 33 Jahre alt war er da. Von der Ur-Besetzung sind nur noch sein Bruder Wolfgang und er selbst übrig geblieben. „Man ist viel miteinander unterwegs“, sagt er. „Da muss es menschlich schon richtig gut passen.“
Als Country Blend durchstartete, gab es noch viele amerikanische Kasernen in Franken. Country Musik war gefragt. Ob in Würzburg, Kitzingen, Nürnberg oder Schweinfurt: Die Soldaten wollten den Sound der Heimat hören. Und sie bekamen ihn von einem Mann serviert, der bis heute noch keinen Fuß auf amerikanischen Boden gesetzt hat.
Dieter Mühlpfort ist in Sennfeld bei Schweinfurt aufgewachsen. Sechs Kinder hatte die Familie. Für Instrumente war das Geld zu knapp. Mit 24 hat sich Mühlpfort einen Kindheitstraum erfüllt und Klavier spielen gelernt. Heute ist er nicht nur Leadsänger der Band, sondern spielt auch akustische Gitarre und Bluesharp, eine Mundharmonika.
Ein Leben ohne Musik? Für Dieter Mühlpfort unvorstellbar. An jedem Wochenende spielte die Band in den ersten Jahren. Und unter der Woche gab es auch Auftritte. Um die 100 Gigs sind pro Jahr zusammengekommen. Mittlerweile sind die Auftritte weniger geworden. Die amerikanischen Soldaten sind längst abgezogen, bei vielen Vereinen fehlt es an Helfern, die beispielsweise beim Aufbau für die aufwändigen Feste mithelfen wollen. Dennoch: Über mangelnde Anfragen können sich Country Blend nicht beschweren. Und sie liefern.
60 bis 70 Lieder spielt die Band an einem Abend. „Wir machen kaum Pausen“, sagt „Didi“ und lacht. Die Gruppe ist erfahren, große Absprachen braucht es nicht. Genauso wenig wie Proben. „Neue Songs laden wir uns übers Internet runter“, erklärt der Leadsänger und Manager der Band. „Und dann übt jeder seinen Part für sich.“ Probleme hat es mit dieser Vorgehensweise noch nie gegeben. „Wir sind eingespielt“, sagt der 58-Jährige. „Und das im wahrsten Sinn des Wortes.“