Ein Halt, der sich lohnt
Autor: Daniela Röllinger
Markt Einersheim, Donnerstag, 21. Januar 2016
Es ist ein großes Plus. Aber ein Plus, das Geld kostet. Jedes Jahr einen ganzen Batzen. Und bald wahrscheinlich einen riesengroßen. Denn das Terrassenbad Markt Einersheim muss saniert werden.
Was genau in dem 1967 fertig gestellten Freibad gemacht werden muss und soll, ist noch lange nicht klar. Aber die Markt Einersheimer haben sich schon mal umgeschaut, den Bädern in Bad Windsheim, Markt Erlbach und Burghaslach einen Besuch abgestattet. Und natürlich Abtswind. Die Gemeinde hat vor wenigen Jahren 1,5 Millionen Euro in die Sanierung ihres Freibades investiert. Während die Kollegen den finanziellen Kraftakt also schon hinter sich haben, steht er den Markt Einersheimern noch bevor. Klar ist für den Bürgermeister zumindest eines: „Wir müssen eine tragbare und finanzierbare Lösung finden.“
Derzeit ist Markt Einersheim schuldenfrei, es ist „eine kleine Rücklage“ vorhanden, wie Volkamer sagt. Nicht nur wegen des Schwimmbades dürfte sich diese Situation bald ändern. Auch andere Ausgaben könnten auf die Gemeinde zukommen. Eine Befahrung der Kanäle im westlichen Ortsteil soll zeigen, ob dort Sanierungsbedarf besteht. Volkamer freilich hofft, dass der gering sein wird.
In den letzten Jahren hat sich schon viel getan in Markt Einersheim. Das Gemeinschaftshaus wurde 2014 eingeweiht, der Marktplatz wurde umgestaltet, die Bahnhofstraße neu geteert, die Mehrzweckhalle bekam neue Fenster und Türen. Volkamer zählt auch „kleine Dinge“ wie den Rollrasen am Bolzplatz und das Sonnensegel am Spielplatz mit auf. „Es ist wichtig, dass die Kinder anständig Sport machen und spielen können“, sagt er.
90 Kinder besuchen derzeit die Grundschule, nächstes Jahr werden es etwa 100 sein. „Die Zahl der Markt Einersheimer wächst“, betont der Bürgermeister. Im September wird es wohl statt bisher fünf dann sechs Klassen geben. Die Nachfrage nach der Mittagsbetreuung sei unheimlich groß. Auch der Kindergarten, der von der Binn'werkschen Stiftung und der Kirche getragen wird, ist voll.
Grund dafür ist natürlich zum einen das Baugebiet. 74 Plätze wurden ausgewiesen, etwa die Hälfte davon sind noch frei. Neubürger ziehen auch dank der örtlichen Firmen nach Markt Einersheim. Mietwohnungen sind gesucht, aber leider kaum verfügbar. „Und wir haben keine Leerstände“, so Volkamer.
Größter Arbeitgeber ist die Firma Fritsch, doch daneben gibt es zahlreiche weitere Unternehmen und Betriebe. Sowohl die örtliche Bäckerei als auch die Metzgerei haben Filialen im Landkreis, es gibt einen Lebensmittelladen, Zahnarzt, Heilpraktiker und Physiotherapie. „Wir sind in allen Bereichen gut aufgestellt, bis auf die Ärzte. Aber es hilft nichts, das ist vorbei.“ Die beiden Allgemeinärzte, die bis vor einigen Jahren in Markt Einersheim praktiziert hatten, haben ihre Praxis nach Iphofen verlegt.
Die Nahversorgung passt also, der Anschluss an den öffentlichen Personennahverkehr wurde sogar verbessert, so Volkamer. Seit Mitte vergangenen Jahres gibt es einen Stundentakt, wenn auch die Fahrgäste am Bahnhof in Iphofen umsteigen müssen. Die Breitbandversorgung ist gut, weil Markt Einersheim schon immer am Knotenpunkt lag. Jetzt investiert die Gemeinde noch einmal ins Netz, so dass die Verbindungen noch schneller aufgebaut werden können.