Die Spendenaktion kommt an
Autor: Ralf Dieter
Kitzingen, Donnerstag, 11. Dezember 2014
Die Schilder werden jeden Dienstag und Freitag aufgehängt. Bis Heiligabend. Und vielleicht werden sie im nächsten Jahr wieder angebracht. Die Aplawia nimmt Spenden für Asylbewerber entgegen. Die Hilfsbereitschaft ist groß.
Die Schilder werden jeden Dienstag und Freitag aufgehängt. Bis Heiligabend. Und vielleicht werden sie im nächsten Jahr wieder angebracht. Die Aplawia nimmt Spenden für Asylbewerber entgegen. Die Hilfsbereitschaft ist groß.
Der Eingang ist nicht leicht zu finden. Die Schilder an der Straße ergeben Sinn. In der Mainbernheimer Straße im Kitzinger Stadtteil Etwashausen geht es über einen Hinterhof hinein in einen Lagerraum, den die Aplawia angemietet hat. Der Lagerraum liegt direkt neben der ehemaligen Lederfabrik, die vor kurzem ein Raub der Flammen geworden ist.
315 Flüchtlinge leben aktuell im Landkreis Kitzingen. Und es kommen wöchentlich neue hinzu. 16 an der Zahl. Zehn dezentrale Unterkünfte sind bereits eingerichtet worden, von Obervolkach über Mainbernheim bis Kitzingen. Die neuesten Standorte sind Castell und Münsterschwarzach. In den nächsten Tagen kommen Bibergau und Herrnsheim dazu. „Die Hilfsbereitschaft ist sehr groß“, freut sich Manfred Hauwasser vom Landratsamt in Kitzingen. Eine Aussage, die sich im Etwashäuser Lagerraum ablesen lässt.
Zwei Mal zwei Stunden. Länger waren die Annahmezeiten bislang nicht. Und dennoch stapeln sich in einer Ecke des Raums Decken, Geschirr, Haushaltsgeräte und Winterkleidung.
Volker Lang, Geschäftsführer von Aplawia, ist begeistert. „Wahnsinn, wie viele Leute schon da waren und ihre Sachen abgegeben haben.“ Dienstags, von 10 bis 12 Uhr, und freitags, von 13 bis 15 Uhr, können die Spenden abgegeben werden. „Manche Menschen sind schon eine halbe Stunde vorher da“, erzählt Lang. Aber das macht wenig Sinn. Denn die Mitarbeiter von Aplawia kommen und gehen pünktlich.
Zwischen drei und sechs Mitarbeiter stellt Lang für diese Arbeit zur Verfügung – kostenlos, wie er betont. Genauso wie den Raum. Und einen Punsch gibt es auch noch zusätzlich für die Spender. Die kommen nicht nur aus Stadt und Landkreis Kitzingen, wie Hauwasser zu berichten weiß. „Wir hatten schon Anrufe aus den Haßbergen und dem Würzburger Raum“, sagt er.
Gebraucht werden vor allem Geschirr, Besteck, große Töpfe, Schüsseln, Bettwäsche, Bettlaken, Decken und Winterkleidung. „Die Asylbewerber kommen mit nichts weiter als den Klamotten, die sie auf dem Leib tragen“, sagt Hauwasser. Ihr Hab und Gut passt oft in eine Plastiktüte. Zwar bekommen sie Gutscheine, um sich Lebensmittel und Kleidung zu kaufen, aber für den ersten Moment sind warme Jacken, Schal und Mütze sehr hilfreich.