Konzert: "Spüren, dass wir leben"
Autor: Diana Fuchs
Castell, Freitag, 09. Dezember 2016
Die "Medlz" freuen sich auf ihr Weihnachtskonzert am 4. Advent in Castell - im Vorfeld versprechen sie, akustisch und optisch den Schnee rieseln und das Kaminfeuer prasseln zu lassen.
Zeit zum Abschalten, Innehalten, Genießen – jetzt vor Weihnachten sollte es sie geben. Vier junge Damen mit tollen Stimmen sehen das genauso. Sabine Kaufmann, Nelly Palmowske, Joyce-Lynn Lella und Silvana Mehnert laden deshalb am 4. Advent zu einem Weihnachtskonzert der Extraklasse nach Castell ein. Sie wollen ihr Publikum verzaubern, mit Klassikern wie „Adeste Fideles“, aber auch modernen schwedischen und amerikanischen Weihnachtsliedern sowie mit ihren Eigenkompositionen, die dem Publikum Einblick in das bandeigene Weihnachtsgefühl geben. Die „Medlz“ versprechen, akustisch und optisch den Schnee rieseln und das Kaminfeuer prasseln zu lassen.
Silvana Mehnert: Wir hatten vor zwei Jahren das Vergnügen, für die Familie Faber-Castell in Castell ein Doppelkonzert zu geben. Die Konzerte waren ein voller Erfolg, wir hatten zwei wundervolle Tage an diesem Ort und wir haben uns in Castell einfach wahnsinnig wohlgefühlt. An diesem Wochenende ist auch der Gedanke geboren worden, einmal ein Weihnachtskonzert dort zu geben. Im letzten Jahr hatte es zeitlich nicht mehr in den Tourplan gepasst und so haben wir entschieden, das Konzert nun 2016 zu geben.
Euer Ruf eilt Euch voraus. Ihr geltet als die beste weibliche a-Cappella-Popband Europas. Ist das eher Lust oder Last für Euch?Mehnert: Das ist definitiv keine Last, sondern eher ein großes Kompliment an unsere langjährige musikalische Arbeit. Obwohl man zugeben muss, dass das Feld der rein weiblichen a-cappella-Bands in Europa dünn besiedelt ist und es immer noch ein von Männern dominiertes Genre ist. Somit ist die Konkurrenz nicht so groß, was aber den Titel keinesfalls schmälert.
Mehnert: Diese Frage hören wir sehr oft. Natürlich gibt es hier und da unterschiedliche Meinungen und Ansichten und man „zofft“ sich auch mal, aber man kann es eher mit einer Familie vergleichen. Wir kennen uns seit unserer Kindheit und wissen um die Stärken und Schwächen des jeweils anderen. Somit können wir bestimmten Problemen aus dem Weg gehen oder sie wie in einer Familie unter Geschwistern ausräumen. Das mussten wir natürlich über die Jahre erst lernen, aber jetzt sind wir definitiv ein unschlagbares Familienteam!
Mehnert: Obwohl jede von uns diese Frage anders beantworten würde, gibt es ein paar Songs, die alle Bandmitglieder gleichermaßen lieben, wie Gabriella's Song aus dem Film „Wie im Himmel“ oder das klassische „Ave Verum“ von Mozart, was wir schon seit unserer Kinderchorzeit singen und lieben. Ansonsten hat jede ihre eigenen Favoriten, was natürlich eine Show wie „Von Mozart bis Mercury“ auch so besonders macht, da es nicht nur eine musikalische Zeitreise ist, sondern die verschiedenen musikalischen Farben der einzelnen Bandmitglieder zeigt.
Was gibt Euch bei Live-Auftritten den Kick?Mehnert: Natürlich die Menschen, die zu uns kommen und die in unseren Konzerten gleichermaßen lachen und weinen. Musik hat eine Kraft, der man sich nicht entziehen kann. Zudem ist es ein Geschenk, die Konzertbesucher mit in unsere Welt zu entführen und sie den Alltag vergessen zu lassen. Wenn wir das schaffen, dann sind wir glücklich und wissen, dass unsere Entscheidung, die wir vor 18 Jahren getroffen haben, die richtige war. Auch wenn wir es zwischenzeitlich nicht immer einfach hatten.
Weihnachten steht kurz bevor. Gibt es etwas, das Ihr Euch ganz toll wünscht?Mehnert: Ich glaube, das, was wir uns am meisten Wünschen, ist Zeit! Zeit für die Menschen, die wir lieben, Zeit, um innezuhalten, und Zeit, um Musik zu machen und das Leben zu genießen, sich an den kleinen Dingen zu erfreuen. Hier möchte ich nochmal das Lied „Gabriella's Song“ aufgreifen, in dem es heißt: „Meine Zeit hier auf der Erde ist so kurz... ich will spüren, dass ich lebe“. Das sehen wir genauso! Und natürlich wünscht man sich in Zeiten wie diesen Frieden, Gelassenheit, Toleranz und endlich wieder gute Nachrichten.