Als Nikolaus lernt man was fürs Leben
Autor: Ralf Dieter
Kitzingen, Donnerstag, 03. Dezember 2015
Die Einsatzpläne sind gemacht, die Verkleidung liegt parat, die Fahrer kennen ihre Touren. Der Abend kann kommen. Die Jungs sind bereit. Die Katholische junge Gemeinde in Kitzingen schickt fünf Teams auf die Reise in die Wohnzimmer.
Die Einsatzpläne sind gemacht, die Verkleidung liegt parat, die Fahrer kennen ihre Touren. Der Abend kann kommen. Die Jungs sind bereit.
Einmal im Jahr machen sich 15 bis 20 Mitglieder der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) in Kitzingen auf den Weg. Sie klopfen an die Türen von jungen Familien, versetzen kleine Kinder in Staunen, Freude und manchmal auch Angst. Sie hinterlassen Geschenke und das Versprechen, im nächsten Jahr wieder zu kommen. Bis dahin sollen die Kinder schön brav sein. Denn die Jungs der KjG sehen und erfahren alles. Zumindest in ihrer Funktion als Nikolaus und Knecht Rupprecht.
Florian Langer und Maximilian Böhm haben Spaß an ihrer Rolle. Das wird beim Vorgespräch schnell klar. 18 und 17 Jahre sind sie jung und verfügen trotzdem schon über jede Menge Erfahrung im Nikolaus-Geschäft. Mit 14 Jahren ist Florian Langer das erste Mal auf große Nikolaustour gegangen. Seine Karriere begann wie die meisten: als Knecht Rupprecht. „Nach ein paar Jahren hat man sich zum Nikolaus hochgearbeitet und ist bereit für eine Sprechrolle“, sagt er und muss lachen.
Maximilian Böhm ist noch eine Stufe höher geklettert. Er hat von seinem Bruder die Organisation der gesamten Nikolausaktion übernommen. Heuer zum ersten Mal. „Es gibt viel zu tun“, sagt er. Daran gibt es keine Zweifel.
Im Vorfeld muss ein Termin öffentlich bekannt gemacht werden, an dem sich die interessierten Eltern melden können. 24 waren es in diesem Jahr. „Das ist relativ viel“, sagt Maximilian. Fünf Teams a drei Leuten hat er daraufhin zusammengestellt. Ein Nikolaus, ein Knecht und ein Fahrer sind immer zusammen. Eine halbe Stunde pro Familie rechnet Maximilian ein und legt dann die Touren fest.
Die allermeisten Besuche machen die KjGler in Kitzingen, manchmal geht es auch nach Mainbernheim oder bis nach Iphofen. Die ausgemachten Zeiten müssen zumindest ungefähr eingehalten werden. „Schließlich warten die Kinder und ihre Eltern ja schon auf uns“, weiß Florian. Manchmal werden der Nikolaus und sein Knecht Rupprecht allerdings unplanmäßig aufgehalten. Florian erinnert sich an eine sehr musikalische Familie, bei der jedes der drei Kinder dem heiligen Mann ein Instrumentalstück vorgespielt hat. „Und zum Schluss haben sie auch noch gemeinsam gesungen.“ Die Ruhe bewahren und stets freundlich bleiben. Als Nikolaus lernt man was fürs Leben.