Alles zum Heulen
Autor: KTldk
Kitzingen, Donnerstag, 23. März 2017
Drei Wochen sind um. Wir fühlen uns wie Marathonläufer nach 20 Kilometern. Und der Weg zieht sich wie Kaugummi, die Knie werden weich. Und nicht nur die. Die große Frage der Woche lautet: Wer schafft es durch das Tal der Tränen?
Drei Wochen sind um. Wir fühlen uns wie Marathonläufer nach 20 Kilometern. Und der Weg zieht sich wie Kaugummi, die Knie werden weich. Und nicht nur die. Die große Frage der Woche lautet: Wer schafft es durch das Tal der Tränen?
Fleisch-Fasterin Daniela Röllinger: Ich sag's lieber gleich: Ich habe geschummelt. Geburtstag der Schwägerin. Schnitzel und Salat. Was das für mich heißt, kann sich jeder vorstellen. Ganz brav hab ich die Schnitzel ignoriert. Aber den Schichtsalat auch noch? Das wär ja wohl zu viel verlangt. Ich hab' ihn gegessen. Samt der klitzeklein geschnittenen Schinkenstückchen. Hätte ich die rausgeklaubt, ich wär für die nächsten zehn Jahre zum Gespött der Party geworden. Aber hat mich das bisschen Schinken glücklich gemacht? Nein, das schlechte Gewissen drückt heute noch. Seitdem sinkt die Laune. Beim Besuch im XXL-Restaurant zwei Tage später, als das Schnitzel auf dem Teller meines Mannes an allen Seiten über den Rand quoll und mir nur Nudeln mit Soße blieben, ging die Kurve noch steiler nach unten. Ehrlich: Ich hab' keinen Bock mehr. Ich tiger durch die Wohnung, verschlinge in Tagträumen Dutzende Wienerle, öffne zigmal die Kühlschranktür, um sie mit einem lauten „Nein!“ wieder zu schließen. Meine Hoffnung: Angeblich braucht der Mensch 21 Tage, um alte Gewohnheiten gegen neue auszutauschen, dann sollen sich Stolz und Freude breit machen. Ich wart' auf Euch: Wo seid Ihr????
Aktuelle Bewertung: Laune: 5- Körpergefühl: 5-6
Geld-Fasterin Nina Grötsch: Manchmal macht man Sachen, ohne darüber nachzudenken. Und so kann es schon mal sein, dass man plötzlich mit seiner Schwester im Auto auf dem Weg zum VIP-Shopping nach Wertheim-Village sitzt, obwohl man ja gerade gar kein Geld ausgibt. Ups!
Mein einjähriger Sohn schien mir zum Glück etwas Gutes tun zu wollen: Er saß keine Minute still in seinem Kinderwagen. Weder Kekse noch Spielzeug halfen. Also hatte ich anstatt für neue Klamotten nur Augen für mein wild herumwuselndes Kind. Und dann stand ich doch plötzlich vor ihr: Die Handtasche war aus lässigem, rotem Leder, hatte genau die Größe, die ich schon die ganze Zeit suche. Sie war mega (der Preis leider auch) und wäre genau mein Ding gewesen. Doch ich war stark! Ich habe sie nicht gekauft. Ich habe mich umgedreht und bin ganz schnell aus dem Laden.
Seitdem denke ich jeden Tag an sie. Manchmal sogar mehrmals. Bestimmt hat sie längst jemand anderes gekauft. Jemand der sie gar nicht so sehr braucht wie ich. Boah! Richtig wütend könnt? ich da werden. Warum faste ich eigentlich keine Süßigkeiten? Oder Fleisch? Das wäre ein Klacks gewesen!
Aktuelle Bewertung: Laune: 6- Körpergefühl:6-