Leibgericht: Die Landrätin mag es mürbe
Autor: Joachim Fildhaut
Kitzingen, Freitag, 14. Oktober 2016
Tamara Bischof hat wenig Zeit zum Kochen. Am Herd steht deshalb ihr Mann. Und der kocht Sauerbraten - auf noch saurere Art.
Die frühe klassische Programmierung eines Gaumens auf ein Leibgericht lässt sich bei der Kitzinger Landrätin gut verfolgen: Während Tamara Bischofs Kindheit in den Hassbergen bereitete die Mama sonntags einen Braten mit Klößen, und das blieb denn auch das Lieblingsessen der Juristin – speziell die Ausformung als fränkischer Sauerbraten, der wie alle Sauerbraten aus Rindfleisch gemacht wird.
Denn: „Am schönsten ist es, wenn das Fleisch richtig mürbe gegart ist, so dass man nur leicht dran ziehen muss, damit es auseinandergeht.“ Dazu liebt sie eine dunkle, „etwas dickere“ Soße und natürlich Blaukraut – auch dies, wie das Fleisch, recht weich gekocht.
Naturgemäß ist die oberste Politikerin des Landkreises Kitzingen viel auf Festen unterwegs. Dabei hat sie sich zum Prinzip gemacht, abends keine Mahlzeit mehr zu sich zu nehmen. Allerdings, wenn der gastgebende Verein eine Bratenküche installiert hat, ist es um die Abstinenz geschehen.
Nun ist der Koch im Hause Bischof der Ehemann Rainer, ein gebürtiger Baden-Württemberger. Und die Unterfränkin stellte rasch fest: „Im Südwesten macht man den Sauerbraten etwas saurer und serviert ihn nicht mit Klöß?, sondern mit Nudeln.“ Indessen, zwischen dem Mann am Herd und der Frau am Tisch kam es zu einem fruchtbaren Austausch: „Wir nähern uns einander an“, sagt Tamara Bischof über die Geschmäcker. Das ist kein Wunder, denn der Bischofsche Sauberbraten ist von Grund, also vom Fond auf handgemacht.
Das wird gebraucht:
1 kg Rinderknochen
Öl zum Anbraten
200 g Wurzelgemüse, gehackt
1 EL Tomatenmark