Das Gesundheitsamt Kitzingen hat das Präventionsprojekt "EssensGlück" ins Leben gerufen, bei dem es Schüler interaktiv über Essstörungen aufklärt.
Seit der Corona-Pandemie haben deutlich mehr Jugendliche psychische Erkrankungen als zuvor (Studie der DAK). Besonders Depressionen, Angststörungen und Essstörungen sind in dieser Altersgruppe gestiegen. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) weist etwa ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland im Alter von elf bis 17 Jahren Symptome von Essstörungen auf. Wie das Landratsamt Kitzingen weiter erklärt, sind über alle Essstörungen hinweg Mädchen bzw. Frauen deutlich häufiger betroffen als Jungen bzw. Männer.
Das Gesundheitsamt Kitzingen bietet ein Projekt zur Prävention von Essstörungen für weiterführende Schulen an. „EssensGlück“ ist ein interaktives Präventionsangebot und richtet sich an Schülerinnen ab der 7. Jahrgangsstufe. Neu ist seit Kurzem ein Modul für Jungs, welches sehr gut angenommen wird. Die Rückmeldungen der Mädchen sind ebenfalls durchweg positiv.
Inhalte von „EssensGlück“ sind zum einen die Weitergabe von Informationen zu den verschiedenen Formen von Essstörungen (Anorexie, Bulimie, Binge Eating, Biggerexie). Zum anderen werden Themen angesprochen wie die Förderung von (Lebens-) Kompetenzen, Selbstreflexion und Austausch untereinander, Gefühle, Achtsamkeit und Hilfsmöglichkeiten in der Nähe. „Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler wissen, an wen sie sich wenden können, wenn sie selbst oder Freunde betroffen sind“, sagt Koordinatorin Anna-Lena Spirk.
Eine Fachberatungsstelle für Jugendliche ist dabei, die Jugend- und Drogenberatungsstelle in Würzburg. Erwachsene mit einer Essstörungsproblematik können sich an die Caritas psychosoziale Beratungsstelle für Suchtprobleme Kitzingen wenden.
Essstörungen werden häufig verheimlicht. Auch wissen Angehörige oft nicht, an wen sie sich vertrauensvoll wenden können. „Die erste Anlaufstelle für besorgte Eltern ist der Haus- oder Kinderarzt“, informiert Koordinatorin Christine Erhard.
Zuletzt wurde das Präventionsangebot „EssensGlück“ erfolgreich am Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach umgesetzt. Weitere interessierte Schulen können sich bei den Projektkoordinatorinnen Christine Erhard oder Anna-Lena Spirk, Sozialpädagoginnen am Gesundheitsamt Kitzingen, melden.