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Krankenstand kletterte im Kreis Kitzingen


Autor: Bearbeitet von Michaela Stumpf

Kitzingen, Freitag, 22. April 2016

Die aktuelle Auswertung der AOK zum Krankenstand für 2015 zeigt: Im Landkreis Kitzingen sind AOK-versicherte Arbeitnehmer kränker als im bayernweiten Vergleich.


Die aktuelle Auswertung der AOK zum Krankenstand für 2015 zeigt: Im Landkreis Kitzingen sind AOK-versicherte Arbeitnehmer kränker als im bayernweiten Vergleich. Mit 5,4 Prozent liegt der Krankenstand über dem Bayernwert von 4,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich mehr Beschäftigte krank gemeldet. Der Krankenstand kletterte im Landkreis um 0,2 Prozentpunkte.

Auffällig sei die Zunahme der Atemwegserkrankungen. 47,0 Krankmeldungen je 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder gab es im vergangenen Jahr im Landkreis Kitzingen wegen dieser Krankheitsart. Im Jahr zuvor waren es 37,8 Krankmeldungen. Experten führen die Steigerung auf die Erkältungswelle im Jahr 2015 zurück. Sie ist vor allem in den ersten drei Monaten aufgetreten. Demgegenüber entfielen auf Muskel/Skeletterkrankungen 32,7, auf Erkrankungen des Verdauungssystems 21,8 und auf Verletzungen 18,8 Arbeitsunfähigkeitsfälle. „Geht es um die Dauer der Erkrankung, so verursachen Muskel und Skeletterkrankungen von allen Krankheitsarten immer noch die meisten Ausfalltage“, so Horst Keller, Direktor der AOK in Würzburg.

Statistisch gesehen war deswegen 2015 jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer aus dem Landkreis Kitzingen 6,5 Tage krank geschrieben. 3,2 Fehltage ergaben sich aus Atemwegserkrankungen, 3,6 Krankheitstage wegen Verletzungen. Insgesamt war im Freistaat durchschnittlich jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer 17,1 Kalendertage krank, im Landkreis Kitzingen waren es im Schnitt 19,8 Tage.

Die Krankenstanddaten der AOK weisen innerhalb Bayerns ein deutliches Nord-Süd-Gefälle auf. Während in Ober und Unterfranken der Krankenstand mit jeweils 5,3 Prozent am höchsten war, betrug er in Oberbayern lediglich 4,2 Prozent. Die Ursachen hierfür: Nordbayerische Unternehmen haben deutlich ältere Belegschaften. Oberbayerische Arbeitgeber dagegen profitieren von einem starken Zuzug jüngerer Arbeitnehmer.

„Um arbeitsbedingte Erkrankungen zu vermeiden, unterstützen wir Unternehmen aus unserer Region beim betrieblichen Gesundheitsmanagement“, so Horst Keller. Allein im Bereich der AOK-Direktion Würzburg nutzen jährlich rund 100 Unternehmen diesen Service. Bayernweit waren es allein im vergangenen Jahr mehr als 3200 Unternehmen. Dabei zählte etwa jedes dritte Unternehmen zum verarbeitenden Gewerbe, jedes sechste Unternehmen gehörte der Gesundheits- und Sozialbranche an. Vom betrieblichen Gesundheitsmanagement profitieren auch kleine und mittelständische Unternehmen. Rund 40 Prozent der Unternehmen mit langfristigen Projekten zur Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) beschäftigen weniger als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die AOK Bayern stemmte damit mehr als jedes fünfte BGFProjekt der gesetzlichen Krankenkassen bezogen auf ganz Deutschland.