Mit acht Jahren hatte Günter Streit seinen ersten Fotoapparat in der Hand - und damit hatte ihn die Leidenschaft fürs Fotografieren und Filmen gepackt. Eine Leidenschaft, die ihn nie mehr losgelassen hat.
Günter Streit kann sich noch heute genau daran erinnern, wie alles begann, als er mit acht Jahren seine Leidenschaft entdeckte: "Meine erste Kamera, eine Agfa-Movex, musste ich damals noch von meinem Taschengeld abstottern", erzählt er. 120 Mark hatte sie gekostet. "Monatlich habe ich mir von meinem Taschengeld
10 Mark zusammen gespart, um sie mir leisten zu können."
Seitdem sind viele Jahre vergangen und mit ihnen viele Systemwechsel und technische Entwicklungen. Streit hat sie alle mitgemacht. Die vielen Kameras, die er in seinen Schränken angesammelt hat, sind stumme Zeugen, die so viel zu erzählen hätten, könnten sie es denn.
Filmkurse abgehalten Für eine paar Jahre hat Günter Streit sein Hobby später sogar zum Beruf gemacht und dabei vor allem auf einem Sechs-Teller-Schneidetisch Filme geschnitten. "Ich war irgendwie ein kleiner Spinner, was ich alles für mein Hobby gemacht habe", sagt Streit mit einem kleinen Lächeln. Unter anderem hat er ab 1977 an der Vhs Kitzingen Filmkurses abgehalten. Die große Resonanz, auf die seine Kurse trafen, hat ihn überrascht. "Ich konnte vielen Menschen einige Grundkenntnisse beim Filmen beibringen."
Zu viel geworden ist ihm die teils rasante Entwicklung nie. Begeistert erzählt er von verschiedenen Formaten, von Doppelt acht Schmalfilmen, HDV und AVC-TED.
Seine wichtigsten Motive sind und waren die Natur und die Menschen.
Nächstes Jahr geht Günter Streit in den Ruhestand, und er freut sich jetzt schon darauf, noch mehr Zeit für seine Hobbys zu haben. "Dann möchte ich eine eigene Homepage für die anspruchsvolle Fotografie erstellen und mich hier im Netz präsentieren. Erfahrungen hat er damit bereits reichlich gesammelt, denn er erstellt und betreut die Homepage der Pfarrei St. Vinzenz in der Kitzinger Siedlung.
Der Computer ist auch beim Filmen mehr und mehr zu einem wichtigen Arbeitsgerät für ihn geworden. So verwendet er derzeit viel Zeit darauf, alte Filme zu digitalisieren und auf CD und DVD zu brennen. Er hat sich vorgenommen, alle seine alten Filme so zu bearbeiten, spätestens, wenn er Rentner ist.
Viele Schätze im Archiv In seinem Archiv hat Günter Streit viele Schätze angesammelt, darunter ein fernsehreifer Film über das Leben der Blesshühner oder einen Amateurfilm über das dritte Schwanbergrennen. 59 Rennwagen wurden damals an der Strecke von zehn verschiedenen Kameras aufgenommen. "Der Zeitaufwand mit allen drum und dran betrug damals über 250 Stunden", erinnert sich Günter Streit noch ganz genau.
Das ZDF im Wohnzimmer Der absolute Höhepunkt war für ihn der Besuch eines Kamerateams des ZDF, das 1978 an seinem Schneidetisch Filmaufnahmen begutachtete.
Das Filmmaterial zeigte Aufnahmen über "Tucholskys Weinreise durch den Spessart". Drehbuchautor, Regisseur, Produzent und der Chefkameramann waren bei ihm zu Hause, um das Filmmaterial zu überprüfen und auszuwählen.
"Mal den Profis beim Bewerten von Filmmaterial über die Schultern zu schauen, das war und ist bis heute mein größtes Erlebnis." Doch er muss nicht lange nachdenken, bis ihm ein weiteres ganz besonderes Ereignis einfällt: "Als der Papst München besuchte, bekam ich einen Presseausweis und konnte mit und bei den Presseleuten an vorderster Front Bilder schießen. Das war auch ein Erlebnis, das ich nie vergessen werden."
Riesiges Panoramabild In der letzten Zeit hat sich Günter Streit wieder verstärkt auf das Fotografieren spezialisiert. So ist derzeit in einer Bank in Volkach ein von ihm aufgenommenes und dann bearbeitetes Panoramabild von Volkach zu bewundern - neun mal drei Meter groß. "Die Bilder habe ich von der Vogelsburg auf einen 20 Meter hohen Kran aufgenommen und dann zuhause aufwendig zu einem Panoramabild zusammengesetzt", erzählt der begeisterte Fotograf.
Fit in digitaler Technik Bereits im Jahr 2000 hat Günter Streit sich seine erste Digitale Spiegelreflexkamera gekauft und ist von der analogen auf die digitale Technik umgestiegen. Und natürlich ist er auch hier immer auf dem neuesten Stand der Technik. Derzeit fotografiert er mit einer Nikon.
Wie viele Bilder, Dias und Filme er in all den Jahren gemacht hat? Diese Frage kann Günter Streit nicht beantworten. "Irgendwann habe ich aufgehört mit dem Zählen. Es ist unüberschaubar." Und deshalb hat er sich für seinen Ruhestand gleich noch eine weitere Aufgabe vorgenommen: "Ich werde ein wenig Ordnung in mein Chaos zu bringen. Ob ich es jemals schaffe, das wird die Zukunft zeigen."