Anlässlich des letzten Hofratsempfangs im alten Jahr zog der Kitzinger Tourismus-Chef Walter Vierrether eine positive Bilanz. Das Tourismusjahr 2012 war eines der besten.
"Wir hatten etwas mehr Touristen als im Gartenschau-Jahr, allerdings kamen die nicht geballt auf drei Monate". Auf diesen kurzen Nenner bringt der Leiter der Kitzinger Tourist-Information, Walter Vierrether, die Bilanz des Tourismus-Jahres 2012. Leicht erkältet, aber hoch zufrieden lehnt er sich vor dem letzten Hofratsempfang im Kitzinger Rathaus zurück. "Die Kleine Gartenschau hat uns touristisch auf ein Niveau gehoben, auf dem wir vorher nicht waren", so Vierrether. Offensichtlich kann sich Kitzingen in dieser Höhe halten.
130 Hotelschiffe legten im vergangenen Jahr in Kitzingen an. Der Tourismus auf dem Main bildet einen der "drei Leuchttürme", die Walter Vierrether zitiert, wenn er über die touristischen Bereiche spricht, die Kitzingen für Gäste attraktiv machen. Rad- und Wohnmobiltourismus ergänzen das Portfolio. "Die Fahrradfahrer kommen bis Mitte Oktober in die Stadt, Wohnmobilisten das ganze Jahr über", erzählt Vierrether. Nach wie vor freue er sich sehr über die Goldmedaille von Europa´s größtem Reisemobil-Magazin ProMobil. "Dass unser Wohnmobilhafen zum ersten Mal Gold geholt hat, war für mich eines der Highlights des Jahres." Er lässt keinen Zweifel daran, dass er auch im kommenden Jahr mit der edlen Auszeichnung rechnet. "Wir werden dann 70 Stellplätze anbieten können", freut sich Vierrether.
Neptun legt 2013 an Überhaupt blickt der Tourismus-Chef zuversichtlich ins neue Jahr. Ab Januar bereits vertreten er und seine Hoheiten Kitzingen sowie die anderen Städte der "Gastlichen Fünf", Dettelbach, Gerolzhofen, Iphofen und Volkach, auf den ersten Tourismus-Messen des Jahres. Der Weg führt ihn dabei nach Stuttgart, München, Nürnberg und Essen.
Am 30. März, dem Samstag vor Ostern, wird dann wie immer die Tourismus-Saison vor dem Kitzinger Rathaus feierlich eröffnet. Dort wird er mit Sicherheit einen der touristischen Leckerbissen des Jahres 2013 vom Stapel lassen. "Ich freue mich im neuen Jahr am meisten auf den Start der Neptun in Kitzingen", verrät der Hofrat schon jetzt. Gemeint ist das Personenschiff "Neptun", das ab April von Kitzingen aus das Fränkische Weinland auf dem Main erfahrbar macht. Die Touren führen dabei regelmäßig nach Marktbreit, Dettelbach und Ochsenfurt.
Unabhängig davon wird Kitzingen auch für weitere Hotelschiffe attraktiv. "Wir haben Kontakt zu neuen Reedereien aufgenommen", berichtet Vierrether. "Die Verträge mit ihnen sind quasi unterschriftsreif." Mit dem letzten Hotelschiff des Jahres hätte eigentlich die Delegation anlegen sollen, die Vierrether und sein Kollege im Ornat des Hofrates, Jürgen Reitmeier, im historischen Saal des Rathauses am 30. Dezember begrüßten. Das Hochwasser des Mains zwang die Reisegruppe aus Hamburg allerdings zur Anreise mit dem Bus. Hochwasser hin oder her - 34 Hamburger und die 19-jährige Südafrikanerin Thando Zuma, eine Freundin der ehemaligen Nenzenheimer Weinprinzessin Carolin Belz, freuten sich auf den letzten der rund 150 Hofratsempfänge 2012.
"Ein Kribbeln vorher muss irgendwie sein", gesteht Hofrat Reitmeier kurz vor dem Empfang der Gäste. Längst hat er sich eingelebt in der Rolle des historischen Gastgebers. "Dennoch musst du flexibel reagieren können. Schließlich ist jeder Hofrats-Empfang irgendwie einzigartig." Dieser war es schon allein deshalb, weil mit Walter Vierrether ein Hofrat in zivil und einer in der historischen Kleidung vor die Gäste traten. Zu den beiden Herren gesellten sich noch die Weinprinzessinnen Esther aus Großlangheim und Anna-Lena aus Rödelsee.
Kalle macht sie alle Es war auch deshalb ein nicht ganz alltäglicher Hofratsempfang, weil einer aus der Gruppe der Gäste dem historischen Spiel seinen Stempel aufdrückte. Kalle Deh aus Hamburg wurde gebeten, mit einem Schluck aus der Kandel stellvertretend für alle Gäste den Wert des Weines zu bestätigen. Dieser ließ sich nicht lumpen, setzte an und leerte den Humpen auf einen Schluck.
Sein "geprüfet und für gut befunden" wollte er anschließend nicht nur auf den Wein bezogen wissen: "Franken ist herrlich", attestierte er und sprach der ganzen Reisegruppe aus der Seele. "Der Wein, die wunderbaren Menschen und die herrlichen Fassaden Ihrer Städte, das ist eine Reise wert." Walter Vierrether nickte da zustimmend. "Ein schöneres Schlusswort unter das Tourismus-Jahr 2012 hätte ich mir nicht denken können."