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Kitzingen: Bahnhofsverkauf bleibt spannend


Autor: Harald Meyer

Kitzingen, Donnerstag, 28. Sept. 2017

Die Blockade der Pläne rund um den Kitzinger Bahnhof könnte bald aufgehoben sein. Der Verkauf des Baus scheint in greifbarer Nähe. Interessenten gibt's genug.
Der Kitzinger Bahnhof ist offensichtlich in der heißen Phase des Verkaufs. Das vor 150 Jahren errichtete Gebäude steht nicht mehr im Internet-Portal der Bahn-Tochter DB Immobilien.


Der Verkauf des Kitzinger Bahnhofs scheint in der entscheidenden Phase zu sein. Das Exposé für das gut 150 Jahre alte Gebäude ist seit kurzem von der Internetseite der Bahnliegenschaften verschwunden. Allerdings scheint der Bahnhof noch nicht den Besitzer gewechselt zu haben. Die Stadt habe von der Bahn die Information erhalten, dass es im Oktober „Näheres“ zum Verkauf geben werde, sagte OB Siegfried Müller auf Nachfrage.

Die Bahn schweigt noch

Die Bahn selbst hüllt sich in Schweigen: „Zu Immobilienangelegenheiten und laufenden Verkaufsverhandlungen äußert sich die Deutsche Bahn grundsätzlich nicht öffentlich“, heißt es in einer Antwort aus der Pressestelle. Was das Engagement der Stadt Kitzingen in Sachen Bahnhof angeht, ist der Oberbürgermeister ebenfalls zurückhaltend. Grundstücksangelegenheiten – vor allem solche, die noch im Werden sind – seien laut Gemeindeordnung erst einmal nichtöffentlich.

Was schon öffentlich war (wir berichteten): Vor Monaten gab es einen nichtöffentlichen Stadtratsbeschluss, in dem ein Preis fürs Mitbieten um den Bahnhof und das 2400 Quadratmeter große Areal festgesetzt wurde. Die Summe – so Bürgermeister Stefan Güntner im August – werde sich nach seiner Einschätzung deutlich nach unten bewegen, falls die Stadt bei ihrer Kaufentscheidung bleibe. Schließlich hätte sich Stadträten und Mitgliedern der Verwaltung bei einem Ortstermin im August gezeigt, dass der Bau deutlichen Sanierungsbedarf habe.

Zwei private Investoren

Trotzdem soll die Stadt nach bislang unbestätigten Informationen weiter den Kauf des Bahnhofs anstreben. Das Gleiche gilt für mindestens zwei private Interessenten, die nach eigener Aussage ein Angebot abgaben, aber derzeit noch nicht genannt werden wollen.

Was durchaus verständlich ist. Die Angebotsfrist dürfte zwar abgelaufen sein, worauf das Entfernen des Bahnhofs aus dem Immobilienangebot im Internet schließen lässt, allerdings könnte die Bahn auf Nachverhandeln setzen. Und da wären sowohl alle privaten Investoren als auch Kitzingen wieder im Spiel.

Planerisches Hindernis seit Anfang 2016

Vor allem die Stadt hat ein starkes Interesse, beim Bahnhof zum Zug zu kommen – vor allem an den Außenflächen. Schließlich ist das Verkaufsstreben der Bahn seit Februar 2016 das unüberwindliche Hindernis für fast alle Pläne, das Bahnhofsumfeld zu verbessern, einen Busbahnhof und einen zweiten Pendlerparkplatz zu errichten. Zudem könnte das Gebäude beispielsweise dem Bürgerzentrum eine Bleibe bieten, nachdem das Sammelbecken verschiedener Vereine wegen der Pläne für ein Hotel am Main seine Kündigung für den Treffpunkt in der Schrannenstraße erhalten hat.