Kitzingen: Autozulieferer Fehrer gibt Update zu Stellenabbau - ein Standort bleibt
Autor: Isabel Schaffner, Clara Maria Wimmer
Großlangheim, Dienstag, 16. Januar 2024
Schon im letzten Jahr hat der Autozulieferer Fehrer aus Kitzingen die Schließung zweier fränkische Werke und den Abbau vieler Stellen verkündet. Die Verhandlungen sind abgeschlossen – eines der Werke wird nun doch bestehen bleiben.
Bereits im Juli 2023 hat der Automobilzulieferer Fehrer mit Sitz in Kitzingen die Schließung seiner Produktionsstandorte in Großlangheim und Wiesentheid angekündigt. Die Produktion soll zukünftig vermehrt im Ausland stattfinden. Corona-Pandemie, Lieferkettenprobleme und Rohstoffverknappungen führte das Unternehmen als Gründe an. Nun sind die Verhandlungen zur Restrukturierung abgeschlossen und es steht fest: Einer der beiden Standorte wird nun doch erhalten.
Das Werk in Großlangheim werde nicht vollständig geschlossen, "sondern die Produktion mit reduziertem Produktsortiment fortgeführt", erklärt das Unternehmen in einer Mitteilung. Man werde den Standort organisatorisch mit dem Werk in Kitzingen zusammenlegen. Sowohl die Arbeitnehmervertretung als auch die Geschäftsleitung hätten jüngst eine Betriebsvereinbarung unterzeichnet, aus der jetzt auch die endgültigen Pläne für das Werk in Wiesentheid hervorgehen.
Update vom 16.01.2024: Fehrer-Werk in Wiesentheid bald geschlossen – Kitzinger Autozulieferer mit endgültigen Plänen
Während der Standort in Großlangheim bestehen bleibt, wird "die Produktion des Fehrer Werkes in Wiesentheid bis zum zweiten Quartal 2024 eingestellt", heißt es vonseiten des Automobilzulieferers. Ein Großteil der Vlies-, Blockschaum- und Flockenverbundfertigung werde an den ungarischen Standort Mor verlagert.
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"Einen kleineren Umfang der Produktion übernimmt das Werk in Kitzingen, um das dort bei der Herstellung von Sitzpolstern notwendige Material direkt vor Ort nachhaltig und effizient zu produzieren." Die Entscheidung zur Restrukturierung und Standortschließung sei aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und der Marktentwicklung in der europäischen Automobilindustrie getroffen worden. Fehrer sehe sich daher gezwungen, "die Produktionskapazitäten anzupassen, Kosten zu senken und die betriebliche Organisation in Deutschland neu zu gestalten".
In Wiesentheid seien "insgesamt 110 Mitarbeiter beschäftigt". Der Personalabbau erfolge über ein Freiwilligenprogramm sowie durch Altersteilzeit-Angebote und könne "zusammen mit dem durch die Teilverlagerung entstandenen Personalbedarf in Kitzingen insgesamt sozialverträglich gestaltet werden". Es seien keine betriebsbedingten Kündigungen im Zuge der Werksschließung erforderlich.
Update vom 20.11.2023: Fränkischer Autozulieferer erarbeitet Sozialplan für Mitarbeiter - Einigungen haben stattgefunden
Der Autozulieferer Fehrer hatte bereits im Juli 2023 die Schließung seiner Produktionsstandorte in Großlangheim und Wiesentheid für kommendes Jahr verkündet. Insgesamt sind 270 fränkische Arbeitsplätze betroffen. 140 in Großlangheim und 130 in Wiesentheid, erklärte eine Sprecherin inFranken.de damals. Die "Reduzierung der Kapazitäten in Deutschland" sei notwendig, das international agierende Unternehmen wolle die Maßnahme "aber sozialverträglich gestalten", betont Geschäftsleiter Helge Pfeiffer nun. "In enger Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern arbeiten wir derzeit an Lösungen, um den Abbau von Arbeitsplätzen so gering wie möglich zu halten", erklärt er weiter. Gesamtbetriebsrat und Geschäftsleitung sind sich laut einer aktuellen Mitteilung über folgende Maßnahmen einig:
- Nutzung der natürlichen Fluktuation
- Beendigung des Einsatzes von Leiharbeitnehmern
- Auslaufen befristeter Arbeitsverträge
- Abschluss von Altersteilzeitverträgen
- Abschluss von Aufhebungsverträgen