Kitzingen tickt anders war der Titel einer Ideenwerkstatt, die die Stadt weiterbringen will.
In Kitzingen gibt es bereits sehr viele Angebote und Möglichkeiten für Menschen in sozialen Notsituationen. Bisher wussten jedoch viele Organisationen und engagierte Bürger nicht voneinander bzw. von ihren Aktivitäten. Das soll jetzt nach dem großen Caritastag „Kitzingen tickt anders“ vom vergangenen Samstag im Dekanatszentrum Kitzingen ein Ende haben.
Sichern und umsetzen
Qualifizierte Sozialpaten, Vernetzung der sozialen Aktivitäten, eine gemeinsame Onlineplattform und eventuell eine App zum Abrufen von aktuellen Hilfsmöglichkeiten – so stellten sich die Teilnehmer des vom Kreiscaritasverband und der Pfarreiengemeinschaft St. Hedwig im Kitzinger Land veranstalteten Intensivtages die soziale Zukunft in Kitzingen vor. Eine kleine Arbeitsgruppe soll nun die Ergebnisse sichern und mit den sozialen Hilfsorganisationen, den einzelnen sozialen Initiativen und der Stadt Schritt für Schritt umsetzen.
Notwohngebiet zentrales Thema
Eine ganz große Aufmerksamkeit soll dabei das Kitzinger Notwohngebiet in der Egerländerstraße bekommen. Im Vorfeld wurde von den Organisatoren des Caritastages eine aktuelle Dokumentation über die katastrophalen, teilweise unmenschlichen Wohnbedingungen in den Notwohnungen erstellt. Dabei haben die Interviewer auch die schwierigen sozialen und psychischen Probleme einiger Bewohner herausgearbeitet, weshalb viele schon seit Jahren fast keine Chance für ein „normales“ Leben haben. Die Probleme sind teilweise so massiv, dass hier dringend eine fachliche Unterstützung durch einen Sozialarbeiter erforderlich ist. Dafür wollen sich die Teilnehmer einsetzen und Finanzierungsmöglichkeiten suchen.
Koordination wichtig
Ein großes Stichwort ist bei aller Koordinierung von Hilfsangeboten die Qualifizierung der ehrenamtlichen Helfer zu „Sozialpaten“ und deren Begleitung. Die Aussichten auf Verwirklichung, wenn auch nicht in wenigen Wochen, sind gar nicht so schlecht.
Denn mit dabei waren auch neben den Verantwortlichen der Caritas und dem Seelsorgeteam der katholischen Gemeinde auch Stadtrat Andreas Moser, Helene Bausenwein aus der evangelischen Friedenskirche und die beiden neuen Sozialarbeiterinnen der Arbeiterwohlfahrt, deren Arbeitsschwerpunkt bereits bei der Koordination von Ehrenamt in Kitzingen und Umgebung ist.