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Kirchenburgverein übernimmt Gastronomieaufgaben


Autor: Gerhard Bauer

Tiefenstockheim, Montag, 03. April 2017

In Tiefenstockheim gibt es kein Gasthaus mehr, aber die renovierte Kirchenburg. Und die wird gut angenommen, auch von Auswärtigen.
Im Kirchenburgverein Tiefenstockheim tragen nach der Neuwahl (von links) Rudolf Müller, Kerstin Rink, Carina Weismüller und Thomas Kistner die Verantwortung.


Bei den Neuwahlen im Kirchenburgverein Tiefenstockheim ergaben sich am Sonntag im Kirchenburgsaal einige Veränderungen. Unter der Wahlleitung von Bürgermeister Heinz Dorsch wurde Rudolf Müller erneut zum Vorsitzenden gewählt. Nachdem Stellvertreter Karlheinz Vogel nicht mehr kandidierte, übernahm Thomas Kistner diese Aufgabe. Auch Martina Greif trat als Schriftführerin nicht mehr an, neu im Amt ist Carina Weismüller. Kerstin Rink wurde als Schatzmeisterin wieder gewählt.

Immer noch 60 Mitglieder

Als Kassenprüfer wurden Elfriede Schmitt und Franz Müller bestätigt. Neue Beisitzer wurden Martina Graf und Thorsten Hack, der zugleich Kerstin Rink bei der Kassenführung unterstützt.

Der Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden bestätigte die Zahl der Mitglieder mit 60 wie im Vorjahr. Er erinnerte an die gewünschte Überdachung der hinteren Eingangstüre, da dort bei Starkregen Wasser eintrat. Nachdem das Amt für Denkmalpflege zugestimmt hatte, wurde das Dach, das Treppe und Tür schützt, in Eigenleistung von acht Mitgliedern errichtet und fügt sich so in die Außenansicht ein, dass es nicht auffällt.

Mehr Strom und abgedichtete Fensterbänke

In der zur Kirchenburg gehörenden Scheune war bislang lediglich ein einfacher Stromanschluss vorhanden. Er wurde jetzt durch einen Fachbetrieb auf 400 Volt-Drehstrom ausgebaut und kommt bereits den mit der Kirchenrenovierung befassten Unternehmen zugute.

Lichtschalter im Innenraum wurden mit Kontrollleuchten ausgestattet und die Fensterbänke neu abgedichtet. Müller ärgert sich darüber, dass trotz aller Aufmerksamkeit Bewirtungsbesteck verschwindet und in größerer Zahl nachbeschafft werden musste. Der Wirtschaftsbereich stellte mit dem Schank- und Servierdienst aber insgesamt zufrieden.

Neuer Frauenstammtisch erfolgreich

Nach Schließung der letzten Gaststätte im Dorf ist auch der Gesangverein zu regelmäßigen Chorproben in der Kirchenburg zu Gast. Ein neu eingerichteter Frauenstammtisch erwies sich als erfolgreich. Viele Veranstaltungen im Jahreslauf wären, so der Vorsitzende, ohne die zahlreich helfenden Mitglieder nicht zu stemmen gewesen.

Die Satzung sieht je einen Vertreter der örtlichen Vereine als delegierte Beisitzer vor. Allerdings kam niemand zur Mitgliederversammlung. Das warf bei Thomas Kistner die Frage auf, ob diese Lösung noch zeitgemäß sei. Sie soll in einer Vorstandssitzung erörtert werden.

Kreisheimattag in Tiefenstockheim?

Beeindruckt von der Akzeptanz der Kirchenburg auch bei Auswärtigen, wie die vielen Buchungen zu Familienfeiern und Veranstaltungen von Vereinen unterstreichen, zeigte sich Bürgermeister Heinz Dorsch. Zu überlegen sei, ob in Tiefenstockheim nicht einmal ein Kreisheimattag organisiert werden könnte. Nachdem das Gasthaus geschlossen hat, sei es im Nachhinein richtig gewesen, sich 2000/2001 im Gemeinderat für die Sanierung der Kirchenburg entschieden zu haben. Dorsch lobte die Arbeit des Kirchenburgvereins, der das Ensemble verwalte. Allerdings müsse über die anhaltend hohen Stromkosten geredet werden, da bei der Sanierung eine Elektroheizung installiert worden ist.

An größeren Veranstaltungen kündigte Rudolf Müller neben privaten Feiern die Florianifeier, das Straßenfest, das Pfarrfest, die Kirchweih und den Adventsmarkt an. Zusätzlich werde die Kirchenburg am Wahltag zum Wahllokal.