Obervolkach
Literatur
Jürgen Lehrich macht eine zweite Karriere als Autor
Jürgen Lehrich aus Obervolkach hat Kindern und Jugendlichen, eigentlich der ganzen Gesellschaft, etwas Wichtiges zu sagen. Er tut das in Form von Büchern.

Zusammen mit Opa ein Buch anscheuen, ist für Jano und Noah eine tolle Sache. Dass Großvater Jürgen Lehrich der Autor des Buches ist, ist für sie eigentlich zweitrangig. Fotos: Pfannes
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Jürgen Lehrich hat ein Herz für Kinder. Mit seinen beiden Enkelkindern Jano und Noah verbringt er sehr viel Zeit. Der 64-jährige Rentner aus Obervolkach ist kein "normaler" Großvater, der seinen Sprösslingen Geschichten vorliest. Opa Lehrich hat nach seinem Eintritt in den Ruhestand vor ein paar Jahren damit begonnen, Bücher zu schreiben. Seinem ersten Buch "Der Punker Peter", der ein Bestseller geworden ist, ließ der humorvolle Autor jetzt sein zweites Werk folgen. In "Der Punker Peter und Marie" hat sein Hauptdarsteller eine jugendliche Weggefährtin bekommen. Beide kommen sich im Wald der Märchen ziemlich verloren vor.
Wie Hänsel und Gretel durch die Gefahren des Alltags
"Mein zweites Buch musste ich machen, weil im ersten Buch nicht alle wichtigen Themen zur Verhinderung von Problemen von Kindern und Jugendlichen bearbeitet werden konnten", sagt der sportliche Senior. War Punker Peter mit seiner ausgeflippten Haarpracht im Premiere-Werk noch das moderne Spiegelbild des bekannten Struwwelpeter, so stolpert er mit Marie als "Hänsel und Gretel" durch die Gefahren des Alltags.
In seinem Buch greift Autor Lehrich bekannte Märchenfiguren auf, überträgt ihre Charaktere auf die Typen unserer Zeit und arbeitet auf diese Weise Sorgen und Probleme des Nachwuchses auf.
"Tabu-Themen endlich ansprechen"
"Redet endlich darüber, jetzt!", fordert Lehrich Jung und Alt gleichermaßen auf, Tabu-Themen in der Gesellschaft gemeinsam unter die Lupe zu nehmen. In Anlehnung an bekannte Märchen spricht der Autor Missbrauch, Gewalt, Fremdenhass und Koma-Saufen unverblümt an. Er ist kein Gegner von Märchen und Geschichten - im Gegenteil. "Wir brauchen Märchen, denn sie sind ein Teil unserer Kultur", sagt Lehrich. Die Kreativität der Kinder werde durch die Märchen aber nur dann gefördert, wenn sie von Erwachsenen begleitet werden.
"Erwachsene müssen mit den jungen Leuten über die Themen sprechen, sonst können die Märchen für sie belastend sein." In den vergangenen 18 Monaten hat Lehrich viele fünfte und sechste Klassen besucht und mit den Schülern über den schulischen und außerschulischen Alltag diskutiert. Schnell hat sein Buch dabei das Schweigen gebrochen.
Was er immer wieder zu hören bekam: "Es redet ja keiner mit uns." Mittlerweile hat es der Punker Peter bereits geschafft, Lektüre in der Frankfurter Universitätsbibliothek zu werden.
Früher fehlte Lehrich die Zeit zum Schreiben
Dass Jürgen Lehrich erst im Rentenalter mit dem Bücherschreiben begonnen hat, liegt an seinem früheren Beruf. Zwar hat er schon immer gerne Gedichte geschrieben, doch sein Fulltime-Job als Vertriebsmanager für ein Kosmetikunternehmen ließ ihm nur wenig Freiraum für seine Leidenschaft. Seit er Rentner ist, hat er das das Tor zur Welt der Literatur weit aufgemacht und bringt seine Gedanken und Erlebnisse zu Papier. "Der Wunsch ein Buch zu schreiben, war schon immer da. Mir fehlte nur die Zeit", erzählt Lehrich.
Mit seinem durchaus kritischen Büchlein könnte Lehrichs Punker Peter vor allem jungen Menschen, die in die Pubertät kommen und sich ihren Eltern gegenüber zunehmend verschließen, versiegt Kommunikationstüren wieder öffnen. "Die schrecklichen Ereignisse mit Jugendlichen fallen nicht wie Sternschnuppen vom Himmel", sagt der Autor und weist darauf hin, dass man die Entwicklung dorthin schon frühzeitig erkennen könne, wenn man sensibilisiert sei.
Seinen Aufruf "Das muss sich ändern!" unterstützt Illustratorin Georgine Röder mit ihrer ideenreichen Feder. Die Nürnbergerin ist Zeichnerin mit Leib und Seele und sie hat sich in Lehrichs Texte liebevoll eingefühlt.
Die modernen Bilder interessieren natürlich Jano und Noah brennend. Gemeinsam mit ihrem Opa, Punker Peter und Marie begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise durch die Gefahren des Alltags. Kein Wunder, dass die eine oder andere Geschichte aus ihrem Kindergartenleben dabei zur Sprache kommt. "Wir haben die Pflicht, unsere Kinder und Jugendlichen zu beschützen und sie vor Bedrohungen und Schaden zu bewahren", lautet Lehrichs Fazit, während seine beiden Enkel verschmitzt hinter dem Buch hervor grinsen.
Wie Hänsel und Gretel durch die Gefahren des Alltags
"Mein zweites Buch musste ich machen, weil im ersten Buch nicht alle wichtigen Themen zur Verhinderung von Problemen von Kindern und Jugendlichen bearbeitet werden konnten", sagt der sportliche Senior. War Punker Peter mit seiner ausgeflippten Haarpracht im Premiere-Werk noch das moderne Spiegelbild des bekannten Struwwelpeter, so stolpert er mit Marie als "Hänsel und Gretel" durch die Gefahren des Alltags.
In seinem Buch greift Autor Lehrich bekannte Märchenfiguren auf, überträgt ihre Charaktere auf die Typen unserer Zeit und arbeitet auf diese Weise Sorgen und Probleme des Nachwuchses auf.
"Tabu-Themen endlich ansprechen"
"Redet endlich darüber, jetzt!", fordert Lehrich Jung und Alt gleichermaßen auf, Tabu-Themen in der Gesellschaft gemeinsam unter die Lupe zu nehmen. In Anlehnung an bekannte Märchen spricht der Autor Missbrauch, Gewalt, Fremdenhass und Koma-Saufen unverblümt an. Er ist kein Gegner von Märchen und Geschichten - im Gegenteil. "Wir brauchen Märchen, denn sie sind ein Teil unserer Kultur", sagt Lehrich. Die Kreativität der Kinder werde durch die Märchen aber nur dann gefördert, wenn sie von Erwachsenen begleitet werden.
"Erwachsene müssen mit den jungen Leuten über die Themen sprechen, sonst können die Märchen für sie belastend sein." In den vergangenen 18 Monaten hat Lehrich viele fünfte und sechste Klassen besucht und mit den Schülern über den schulischen und außerschulischen Alltag diskutiert. Schnell hat sein Buch dabei das Schweigen gebrochen.
Was er immer wieder zu hören bekam: "Es redet ja keiner mit uns." Mittlerweile hat es der Punker Peter bereits geschafft, Lektüre in der Frankfurter Universitätsbibliothek zu werden.
Früher fehlte Lehrich die Zeit zum Schreiben
Dass Jürgen Lehrich erst im Rentenalter mit dem Bücherschreiben begonnen hat, liegt an seinem früheren Beruf. Zwar hat er schon immer gerne Gedichte geschrieben, doch sein Fulltime-Job als Vertriebsmanager für ein Kosmetikunternehmen ließ ihm nur wenig Freiraum für seine Leidenschaft. Seit er Rentner ist, hat er das das Tor zur Welt der Literatur weit aufgemacht und bringt seine Gedanken und Erlebnisse zu Papier. "Der Wunsch ein Buch zu schreiben, war schon immer da. Mir fehlte nur die Zeit", erzählt Lehrich.
Mit seinem durchaus kritischen Büchlein könnte Lehrichs Punker Peter vor allem jungen Menschen, die in die Pubertät kommen und sich ihren Eltern gegenüber zunehmend verschließen, versiegt Kommunikationstüren wieder öffnen. "Die schrecklichen Ereignisse mit Jugendlichen fallen nicht wie Sternschnuppen vom Himmel", sagt der Autor und weist darauf hin, dass man die Entwicklung dorthin schon frühzeitig erkennen könne, wenn man sensibilisiert sei.
Seinen Aufruf "Das muss sich ändern!" unterstützt Illustratorin Georgine Röder mit ihrer ideenreichen Feder. Die Nürnbergerin ist Zeichnerin mit Leib und Seele und sie hat sich in Lehrichs Texte liebevoll eingefühlt.
Die modernen Bilder interessieren natürlich Jano und Noah brennend. Gemeinsam mit ihrem Opa, Punker Peter und Marie begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise durch die Gefahren des Alltags. Kein Wunder, dass die eine oder andere Geschichte aus ihrem Kindergartenleben dabei zur Sprache kommt. "Wir haben die Pflicht, unsere Kinder und Jugendlichen zu beschützen und sie vor Bedrohungen und Schaden zu bewahren", lautet Lehrichs Fazit, während seine beiden Enkel verschmitzt hinter dem Buch hervor grinsen.