James Bond und ein bisschen Las Vegas
Autor: Peter Pfannes
Obervolkach, Sonntag, 15. Januar 2017
Voll aufs Gas traten die Stimmungsmacher bei der Prunksitzung der Karnevalsvereinigung Obervolkach (KVO). Da gab's Seitenhiebe, Mafioasi und kritische Lerchen.
Da weist die Stadt Volkach Bauplätze aus, verlost sie wie am Spieltisch in Las Vegas und dann passiert auf dem Gelände an der Schaubmühle monatelang nichts. „Warum rollen denn da keine Bagger an?“, fragten sich die „Lerchen“ am Samstag in der ersten von drei Prunksitzungen der Karnevalsvereinigung Obervolkach (KVO). Die lustige Gesangsgruppe beleuchtete mit reichlich Humor das Ortsgeschehen und hatte auch manchen Seitenhieb in Richtung Stadtobere parat.
Beim närrischen Publikum blieb am Samstagabend im ausverkauften Pfarrheim Obervolkach kein Auge trocken. Die Attacken auf die Lachmuskeln des Publikum rollten gnadenlos, das sich mit La-Ola-Wellen bedankte. Fünf Stunden lang trieben die örtlichen Faschingsmacher die Stimmung in immer neue Höhen.
Den „Startschuss für die Kampagne 2017“, gab Torsten Müller. Kaum hatte der Sitzungspräsident das heitere Motto des Abends ausgegeben, verpasste Marie Thaler Müller und seinen Elferratskollegen erst einmal einen Elefantenrüssel. Mit Gitarre und viel Selbstbewusstsein im Gepäck sang sich die jüngste Büttenrednerin der KVO in die Herzen der Besucher.
Der närrische Abend zeigte, dass auf dem Narrenschiff der KVO viele Talente aus den eigenen Reihen mitfahren. Die Purzelgarde präsentierte eine putzige Rock?n Roll-Schau, Tanzmariechen Viktoria Thaler beendete ihren beherzten Solotanz mit einem gekonnten Spagat. Akrobatisch gingen Laura Feuerbach und Franziska Kirchner als Tanz-Duo zu Werke, Minorettes und Majorettes wirbelten ihre Stäbe durch die Luft.
Das Männerballett servierte einen skrupellosen Mafia-Auftritt. James Bond lautete das explosive Thema der Schautanzgruppe, die ihre geheime Mission schnell beendete und das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss. „Die Lerchen“ nahmen wieder einmal kein Blatt vor den Mund und streuten Salz in offene Wunden. „Fernsehstar“ Michaela Gerstner-Scheller und Fischmeister Karlheinz Steinl bekamen ebenso ihr Fett ab wie „Mokko“, der mit seinem Smart am Badesee im Treibsand versank. Weil das alte Rathaus in Obervolkach in neuem Glanz erstrahlt, forderte das Quintett die Rückkehr des Ortsteils in die Selbstständigkeit.
Die närrischen Gäste aus der Würzburger Zellerau und Bütten-Profis wie Michael Bechold, Herbert Blattner, Christoph Maul und Wolfgang Voit sorgten für ein kurzweiliges Spektakel. Nach 30 Jahren in der Bütt gab Hans Jürgen Esser als Till seine Abschiedsgala. Mit seinem Spiegel in der Hand sah die selbst ernannte „Stimme aus dem Volk“ die Big Brother Schau als Volksverdummung und die zahllosen Talkshows als sinnloses Bla-Bla-Bla.
Musiker Georg Ries (Sulzheim) sorgte mit Stimmungsrunden für Unterhaltung.