Ingolf Lück gefällt's in Sommerach

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Auch wenn er privat ganz schön gefordert, die Kraft ist Ingolf Lück längst nicht ausgegangen. Fotos: Alfred Molitor
Auch wenn er privat ganz schön gefordert, die Kraft ist Ingolf Lück längst nicht ausgegangen. Fotos: Alfred Molitor
Ein ganz entspannter Ingolf Lück kurz vor dem Auftritt. Mit seinem Smartphone holte er sich noch aktuelle Infos ins Programm.
Ein ganz entspannter Ingolf Lück kurz vor dem Auftritt. Mit seinem Smartphone holte er sich noch aktuelle Infos ins Programm.
 
Die Reihen füllen sich.
Die Reihen füllen sich.
 
Begrüßung durch Verena Wolter, Lena Kram und Winzerkeller-Geschäftsführer Frank Dietrich.
Begrüßung durch Verena Wolter, Lena Kram und Winzerkeller-Geschäftsführer Frank Dietrich.
 
 
 
 
 
 
Verena Wolter aus Untereisenheim und Lena Kram aus Sommerach ließen sich Ingolf Lücks Auftritt nicht entgehen.
Verena Wolter aus Untereisenheim und Lena Kram aus Sommerach ließen sich Ingolf Lücks Auftritt nicht entgehen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Carsta Pröstler, Besucherin
Carsta Pröstler, Besucherin
 

Mit seinem aktuellen Programm "Lück im Glück" gastierte TV-Star Ingolf Lück in Sommerach. Kinder, Kumpels und Karriere unter einen Hut zu bringen ist zwar unmöglich, aber der Versuch, es doch zu schaffen, schön anzusehen.

Freitagabend. Kurz nach 18 Uhr. Im Hof des Sommeracher Winzerkellers laufen die letzten Vorbereitungen für den großen Comedy-Abend. Die Techniker legen letzte Hand an die Sound- und Lichtanlage. Einzelne Gäste, die nur mal schauen oder einen Wein kaufen wollen, laufen über den Hof und schauen unsicher, fast schüchtern auf einen Mann, der mit seinem Smartphone, einem Stück Papier und einem Stift am Eingang der Verkaufsräume sitzt. "Ist er das wirklich?", scheinen sie sich zu fragen. Und er war es. Ganz cool und lässig saß dort Ingolf Lück, schaute sich im Netz die aktuellen Nachrichten an und holte sich Infos über Sommerach, um sie später gekonnt in sein Programm einzuflechten.

"Hier im Frankenland war ich schon öfters", verriet Ingolf Lück. Allerdings war es sein erster Besuch in Sommerach. "Ich bin begeistert von diesem wunderschönen Ort.
Er sucht seinesgleichen, man ist hier wie in einem Film", kam der Entertainer gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Er hatte sich also scheinbar den richtigen Ort für sein erstes Openair ausgesucht.

In seinem Programm "Lück im Glück" trat Lück als gestresster Familienvater auf. Sein privates eigenes Leben als Familienvater packte er aus. Dabei schwankte er zwischen völliger Überforderung und glühender Begeisterung für das Wunderwerk "Familie". In Jeans und flatterndem Oberhemd plauderte er über Kinder, Kindheit und alles, was dazu gehört. "Wenn ein Kind vom Klettergerüst plumpst, ist es heute nicht tollpatschig, sondern überprüft die Gesetze der Schwerkraft und ist seinen Eltern zufolge bestens geeignet für die Karriere als Atomphysiker", nahm er die heutige Zeit aufs Korn. Kinder sollen stets adrett aussehen und freundlich lächeln "wie die Mitglieder der Rama-Frühstücksfamilie". Damit dies auch im rauen Alltag gelingt, empfahl Ingolf Lück, eine große Packung Ariel in jede Pfütze zu schütten. "Dann sind die Kinder schon sauber, wenn sie aus dem Schmutz kommen."

"Superwitzig und spritzig wie im echten Leben", fand Carsta Pröstler aus Retzbach den Auftritt von Ingolf Lück. Bei einem Gespräch in der Pause brachte sie ihre Begeisterung zum Ausdruck: "Vieles hat man selbst schon erlebt und findet es in dem Stück wieder." Sie war überrascht von Lücks Spontanität und wie gut er sich vorbereitet hat. "Er hat neueste Ereignisse in seinen Programm, aber auch Sachen aus dem Ort. Das finde ich genial. "
Nach der Pause beschäftige sich Ingolf Lück mit den "armen Vätern". Sie würden durch die vielseitigen, beruflichen und familiären Anforderungen an den Rand der Besinnungslosigkeit getrieben. Nicht umsonst könne man das Alter eines Vaters an der Zahl der Augenringe ablesen, während Mütter immer frisch und erholt aussehen würden.

Irrwitzige Elternabende

Als Beispiel für den Irrwitz des Eltern-Daseins beschrieb Lück einen Elternabend: Vier Stunden müsse man hier auf einem winzigen Stühlchen sitzen und Name, Alter und Beruf mitteilen, sobald man ein Wollknäuel zugeworfen bekommt. "Da kann man doch niemanden für voll nehmen", protestierte er. Was Kinder heute brauchen, seien starke Vorbilder und keine verweichlichten Väter.

Zum Schluss gab es noch eine Liebeserklärung an seiner Frau. Sie sei wie seine Lieblingsplatte von Pink Floyd: "Über 40 mit Kratzern und ich kann sie nicht jeden Tag hören. Aber verleihen würde ich sie nicht. "