Druckartikel: Immer weniger Rente

Immer weniger Rente


Autor: Dagmar Ungerer-Brams

, Sonntag, 25. Januar 2015

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisiert sinkende Renten und zunehmende Altersarmut – auch im Landkreis Kitzingen. Männer, die 2013 erstmals eine Altersrente bezogen haben, erhielten hier im Schnitt 997 Euro pro Monat, Frauen mussten mit 476 Euro auskommen, teilt Sebastian Braun, Vorsitzender des DGB Kreisverbands Kitzingen, mit.


Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisiert sinkende Renten und zunehmende Altersarmut – auch im Landkreis Kitzingen. Männer, die 2013 erstmals eine Altersrente bezogen haben, erhielten hier im Schnitt 997 Euro pro Monat, Frauen mussten mit 476 Euro auskommen, teilt Sebastian Braun, Vorsitzender des DGB Kreisverbands Kitzingen, mit.

Armut sei in Bayern ein wachsendes Problem. „1,7 Millionen Menschen sind hier – in einer der reichsten Wirtschaftsregionen der Welt – arm oder von Armut bedroht“, so der DGB. Weiter heißt es im neuen „Rentenreport“, den die Gewerkschaft vorlegt: „Es gibt Renten, die zum Leben kaum genügen. Es gibt Niedriglöhne, die keine Familie ernähren können und perspektivisch zu noch mehr Altersarmut führen. Und es gibt ein Arbeitslosengeld II, das dem Einzelnen kaum für den Lebensunterhalt reicht.“

Geringverdiener trifft es hart

Anlass zur Sorge gebe, dass das Rentenniveau immer weiter sinke und die steigenden Lebenshaltungskosten nicht ausgeglichen werden könnten. So sei der Zahlbetrag aller Renten vom Jahr 2000 bis 2012 real – unter Berücksichtigung der Inflation – um 91 Euro oder zwölf Prozent gesunken. Eingeschlossen sind in diesen Angaben Erwerbsminderungs- wie Altersrenten, Zugangs- und Bestandsrenten.

Schon seit 1985 sinke das Rentenniveau kontinuierlich. „Zu dieser Zeit konnten sich die Ruheständler auf eine Rente freuen, die 57,4 Prozent des Nettolohns ausmachte“, teilt der DGB mit. Aktuell betrage die Rentenhöhe nur noch 48,8 Prozent des Nettolohns. Ein Ende sieht die Gewerkschaft nicht. Eine Rente, die im Jahr 2011 noch 1000 Euro wert war, werde im Jahr 2030 nur noch 860 Euro erbringen wenn die Kürzungsprogramme nicht gestoppt werden. Auch Durchschnittsverdiener hätten damit immer größere Schwierigkeiten, ihren Lebensstandard im Alter auch nur annähernd aufrechtzuerhalten. „Besonders hart trifft es aber Menschen mit kleinen Einkommen. Sie laufen sogar Gefahr, lediglich Rentenansprüche zu erwirtschaften, die unter der Grundsicherung liegen.“ Der DGB setze sich dafür ein, diesen Entwicklungen entgegenzusteuern und spricht sich gegen Beitragssenkungen aus.