Im Roxy wird Murggs gemacht
Autor: Norbert Hohler
Kitzingen, Montag, 12. Oktober 2015
Was haben ein Franken-Krimi, das Sams und Wim Wenders gemeinsam? Alle sind Teil des Roxy-Kino-Revivals in Kitzingen, das vom Stadtmarketingverein veranstaltet wird.
Was haben ein Franken-Krimi, das Sams und Wim Wenders gemeinsam? Nun – alle drei sind Teil des Roxy-Kino-Revivals in Kitzingen, das vom Stadtmarketingverein (STMV) am Donnerstag, 29. Oktober, sowie am (Allerheiligen-)Sonntag, 1. November, veranstaltet wird.
Das seit 2007 geschlossene Kino mit seiner herrlichen Retro-chic-Atmosphäre ist ein Kleinod der Stadt. „Wir freuen uns, dass wir das Roxy für zwei Tage wieder zum Leben erwecken können“, sagt Geschäftsführerin Claudia Biebl vom Stadtmarketingverein. Nicht nur sie hofft, dass das Roxy eine Zukunft hat – beispielsweise als Kino für alternative Filme und Veranstaltungsort für Kleinkunst und Kabarett. Entsprechende Initiativen sind bis jetzt allerdings noch nicht ans Ziel gelangt.
Das Sams zum Auftakt
Los geht das Roxy-Revival am Donnerstag, 29. Oktober, (15 Uhr) mit einem Kinder-Film. Zu sehen ist „Das Sams – Der Film“ von Kinderbuchautor Paul Maar, der nicht nur für dieses Werk von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur in Volkach ausgezeichnet worden ist. „Wir hoffen, mit diesem Film vielen Kindergarten- und Grundschulkindern eine Freude zu machen“, rechnet Biebl mit regem Andrang.
180 Plätze stehen zur Verfügung. In dem Streifen tritt das Sams, ein merkwürdiges kleines Wesen mit einer Rüsselnase, in das Leben von Herrn Taschenbier. Das Sams ist frech und chaotisch und stürzt dessen wohlgeordnetes Leben ins blanke Chaos.
Danach folgt am Donnerstagabend (19 Uhr) eine wahnwitzige Krimikomödie: „Murggs – a fränggischer Grimi“ heißt die Tatort-Parodie mit haarsträubenden Ermittlungen, skurrilen Typen und einer Extraportion Humor. „Wir kooperieren dabei mit dem Fastnachtmuseum“, erzählt Claudia Biebl. An dem Abend wird der Präsident des Fränkischen Fastnachtverbandes, Bernhard Schlereth, im Roxy dabei sein und einen Akteur der TV-Kultsendung „Fastnacht in Franken“ mitbringen. „Es dürfte also eine muntere Nachfeier geben“, ist die Geschäftsführerin gespannt, ob es beispielsweise Hauptdarsteller Oliver Tissot alias Kommissar Murgg sein wird.
In dem 110 Minuten langen Streifen verliebt sich Murggs in die neue Polizeikollegin und ermittelt tollpatschig im Fall einer verschwundenen Millionärsgattin. Verfolgungen, eine Tortenschlacht und aberwitzige Dialoge sollen laut Biebl das Warum-Up für den zweiten Franken-Tatort bilden, der im Frühjahr 2016 in der ARD zu sehen sein wird. Gedreht wurde dafür im Sommer unter anderem in Würzburg und am Altmain bei Gerlachshausen.
Teil drei des Kino-Revivals ist an Allerheiligen (1. November, 11 Uhr). In einer Filmmatinee ist ein Klassiker von Wim Wenders zu sehen, Paris/Texas. Wenders' Meisterwerk (1984) erhielt in Cannes die Goldene Palme, zudem feierte der Filmemacher in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag.