Illegale Müllentsorgung: Kaputte Kühlschränke und alte Autos
Autor: Martin Nefzger
Kitzingen, Mittwoch, 15. November 2017
Wenn Müll einfach auf der Straße landet - das Problem taucht auch in Kitzingen immer öfter auf. Regelmäßig wird illegal Müll entsorgt. Nicht nur für die Bauhof-Mitarbeiter ein Ärgernis.
Eine Matratze liegt in der Kitzinger Fischergasse am Straßenrand. Sie ist alt, hat einige braune Dreckflecken – und auf der Straße nichts verloren. Unbekannte haben sie hier entsorgt, statt sie ordnungsgemäß auf den Wertstoffhof zu bringen oder als Sperrmüll abholen zu lassen. Ein Problem, das in Kitzingen öfter auftritt.
Zwar sind es nur in den wenigsten Fällen Matratzen, doch häufig landet Müll außerhalb der dafür vorgesehenen Eimer und Container. Erst kürzlich entsorgte ein Unbekannter 25 Kühlschränke im Kitzinger Klosterforst (wir berichteten). Aber auch das ist die Ausnahme. „Meistens ist es Hausmüll, der in Tüten irgendwo hingestellt wird“, sagt Georg Günther vom städtischen Bauhof.
Kosten trägt Steuerzahler
Er und seine Mitarbeiter sind neben der Leerung der öffentlichen Mülleimer auch für die Beseitigung des illegal entsorgten Mülls in der Stadt verantwortlich. Die Kosten trägt der Steuerzahler. Rund 20 Prozent von dem Müll, den er und seine Männer entsorgten, sei illegal abgelegt worden, sagt Günther. „Aber das Problem gibt es überall, nicht nur in Kitzingen.“
Ähnlich ist es im gesamten Landkreis. „Es ist weder besonders schlimm, noch besonders gut“, sagt Wanja Dorner, der im Landratsamt für das Müllproblem zuständig ist. Dessen Verursacher könne er nicht verstehen. Besonders weil der Landkreis bei den Müllgebühren zu den zehn günstigsten in ganz Bayern gehöre. „Das passiert nur aus Bequemlichkeit. Klar wird es weggeräumt, aber die Kosten trägt die Allgemeinheit.“
Immer unverschämter
„Das wird immer unverschämter“, sagt auch Helmut Pfaff, Umweltsachbearbeiter bei der Polizei Kitzingen. Zwar hätten sich die Fälle in den letzten Jahren nicht vermehrt, aber: „Die Mengen werden immer größer.“ Sobald die Polizei von illegal entsorgtem Müll erfahre, leite Pfaff die Ermittlungen ein. Und häufig sind die erfolgreich. „Dann gibt's eine Anzeige“, erklärt er. Neunmal war laut Landratsamt in diesem Jahr ein Bußgeld fällig, 19 Verwarnungen wurden ausgesprochen.
- Auch im Frühjahr hat es die Polizei mit vielen Müllbergen zu tun.
Ein besonderen Brennpunkt ist der Kitzinger Klosterforst, vor allem wegen seiner guten Erreichbarkeit. Aber auch die Autobahnraststätten im Landkreis, vor allem Haidt Süd und Nord, seien betroffen. „Da werden oft alte Autos abgestellt“, sagt Wanja Dorner. „2016 war da teilweise jede Woche eines, jetzt nur noch etwa alle zwei Monate.“ Häufig seien es ausländische Fahrzeuge, zum Beispiel aus Großbritannien.