Ihre Faschings-Gschichtli und Raritäten sind gefragt
Autor: Norbert Hohler
Kitzingen, Donnerstag, 14. Sept. 2017
Bei einem Forschungsprojekt zum närrischen Treiben in Stadt und Landkreis setzen die Macher auf die Mithilfe der Bevölkerung. Was Sie tun sollen:
Der Würzburger Kabarettist Erwin Pelzig hat uns schon viele schöne Gschichtli erzählt: Von seinen Freunden Hartmut und Doktor Göbel, vom Irrsinn des Lebens im Allgemeinen – und auch vom Faschings-Wahnsinn im Besonderen.
Doch jetzt ist kein Profi gefragt – nein: Sie sind dran, sollen ihren ganz persönlichen Beitrag zu einem neuen Forschungsprojekt („Regionale Identität und Bräuche – Fastnacht im Kitzinger Land“) leisten.
Gesucht werden schaurig-schräge Faschings-Geschichten aus Kitzingen und dem Umland, zum Beispiel über Prunksitzungen und Umzüge, kuriose Vorfälle und Bräuche, traditionelle Büttenreden und Tänze, ungewöhnliche Orden oder Kostüme, alte Bilder oder Filme – egal ob in schwarz-weiß oder in Farbe.
In Schubladen und Kellern
„Was auch immer bei Ihnen zu Hause über den Fasching im Landkreis in Schubladen oder im Keller schlummert – trauen Sie sich bitte“, sagt Projektleiterin Romana Wahner aus Sulzfeld, die ganz gespannt ist, was die Leute so alles ausgraben. Selbst hat die Kunsthistorikerin beispielsweise Fotos aus dem Kriegswinter 1940 gefunden, die verkleidete Menschen auf Skiern (!) beim närrischem Treiben in ihrem Heimatort zeigen.
Beim Sulzfelder Umzug 1974 wurde der Forderung nach einem Kinderspielplatz mit mehreren Transparenten Nachdruck verliehen.
Ideal wäre laut Wahner, wenn Leute, die Geschichten und/oder Exponate haben, zum Info-Abend (Dienstag, 26. September, 18.30 Uhr) ins Fastnachtmuseum kommen. „Dort wird das Projekt von den Beteiligten ausführlich vorgestellt“. Beteiligt sind das Bayerische Heimatministerium (Bereich Regionalmanagement) mit dem Löwenanteil von 80 000 Euro. Je 10 000 Euro steuern bei der Landkreis Kitzingen und die Stiftung „Fasching, Fastnacht, Karneval“ als Träger des Museums.
Die Vielfalt erlebbar machen
Sinn der Gemeinschaftsarbeit, an der auch Museumsleiterin Daniela Sandner und Regionalmanagerin Maja Schmidt beteiligt sind, ist es, die Bedeutung und regionale Vielfalt der „Fastnacht im Kitzinger Land“ zu erfassen und einem breiten Publikum zugänglich zu machen.