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Hugenotten in Erlangen


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Volkach, Montag, 06. November 2017

Das Lutherjahr fand auch bei den Ruheständlern Volkach seinen Niederschlag. Gabriele Schiwon hielt einen Lichtbildervortrag mit dem Thema „Flüchtlinge in Erlangen – Die Hugenotten“, heißt es in einer Mitteilung.


(-ti) Das Lutherjahr fand auch bei den Ruheständlern Volkach seinen Niederschlag. Gabriele Schiwon hielt einen Lichtbildervortrag mit dem Thema „Flüchtlinge in Erlangen – Die Hugenotten“, heißt es in einer Mitteilung.

Die von der Lehre Calvins geprägten reformierten Protestanten wurden in Frankreich Hugenotten genannt. Genossen sie dort zunächst Religionsfreiheit, mussten sie Ende des 17. Jahrhunderts wieder katholisch werden oder fliehen, viele in die Schweiz. Die fränkische Stadt Erlangen war zu der Zeit durch den 30jährigen Krieg stark zerstört und hatte nur noch 500 Einwohner.

Da ließ der Bayreuther Markgraf die Hugenotten – meist Handwerker- und Kaufmannsfamilien – mit großzügigen Angeboten wie Zuflucht, Glaubens- und Steuerfreiheit anwerben. 1000 Menschen kamen nach Erlangen und wurden zunächst bei den Einheimischen einquartiert. Doch der Markgraf lies einen neuen Stadtteil bauen, streng symmetrisch, alle Grundstücke und Straßen gleich groß. Unter den Flüchtlingen waren unter anderem Strumpfwirker, Hutmacher, Handschuhmacher, Gobelinweber oder Büchsenmacher.

Sie konnten nun ihre erlernten Berufe ausüben und führten Erlangen im 18. Jahrhundert zu einer Blütezeit, die in der Folge aus dem kleinen Städtchen sogar eine Residenz- und Universitätsstadt machte.