Hexen bei den Galgenvögeln
Autor: Von unserem Mitarbeiter Gerhard Krämer
Seinsheim, Montag, 18. Januar 2016
Galgenvögel hört sich bedrohlich an, doch in Seinsheim verbirgt sich dahinter eine lustige Truppe, die mit viel Elan ein Faschingsprogramm auf die Bühne zaubert.
Diashows:
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Galgenvögel hört sich bedrohlich an, doch in Seinsheim verbirgt sich dahinter eine lustige Truppe, die alljährlich mit viel Elan ein Faschingsprogramm auf die Bühne im Jugendraum zaubert. Mit einem gesunden Mix aus Eigengewächsen und einigen karnevalistischen Größen aus der Region bringt die Faschingsgesellschaft Stimmung in den Saal. So auch bei der Seniorenprunksitzung am Sonntag.
Garant für beste Unterhaltung ist seit Jahren das Männerballett. In diesem Jahr flogen sie richtig durch den Saal und verhexten ihr Publikum, als sie choreografisch gelungen als schaurig hässliche Hexen rund um ein Lagerfeuer tanzten.
Alte Hexen und junge Wilde
Klar, dass das Publikum diese Gruppe nicht ohne Zugabe von der Bühne ließ. Während Brigitte Lemsch dem Treiben der stattlichen Hexen vom Publikum aus zusehen konnte, war ihre Trainerinnenkollegin Annita Meyer selbst ins Kostüm geschlüpft, weil eine Hexe krankheitsbedingt ausgefallen war. Der Auftritt war nicht ganz ungefährlich, hatte es doch vor nicht allzu langer Zeit außerhalb der Tore noch einen Scheiterhaufen für diese Spezies gegeben.
Ebenso wie das Männerballett sind seit Jahren Gardetanz und Showtanz bei den Galgenvögeln echte Hingucker. Als Matrosen traten die Kleinen der Purzelgarde auf; die Jungen Wilden brachten Sommer, Sonne und Strand ins winterliche Seinsheim; die Jugendgarde widmete sich mit ihrem Tanz James Bond, der dabei die Jagd nach Staatsfeinden vergessen hätte, und der Auftritt der Elferratsgarde begeisterte nicht nur das Präsidium um den Sitzungspräsidenten Mike Volkamer.
Mit einer fünfstufigen Saasemer Rakete verabschiedeten die Gäste im Saal das Tanzduo Damaris Heß und Jenny Endres, die eine starke Leistung auf der Bühne zeigten.
Eine Getränkekiste unter den Füßen, und Sandro Hönnl hatte freien Blick aus der Bütt. Das Nachwuchstalent erzählte munter von der „Sechs(er)-Welle“ an seiner Schule. Im Saal konnte allerdings niemand verstehen, warum der Schüler eine solche Note für seinen Aufsatz über den Familienurlaub bekommen hatte. Eine Altersklasse höher, als Teenager, berichtete Leon Schultheiß über das Leben in seiner Familie mit sieben Kindern. Wobei er überlegte, kriminell zu werden, dann hätte er nämlich eine Einzelzelle für sich.
Von Hauptmann Küppers (Rolf Herzel) vom Veitshöchheimer Carnevals Club kamen bei seinem Einsatz in Seinsheim erst einmal ernstere Töne. Er prangerte Fremdenfeindlichkeit an. Beim Thema Emanzipation erntete er vor allem bei den Männern Zustimmung. Während alle Männer grillen könnten, könnten alle Frauen dagegen noch lange nicht kochen, meinte er schelmisch. Nach seinem Auftritt sammelten die Gardedamen natürlich wieder für seine Hilfsprojekte, insbesondere für Kinder und Behinderte und dem Kampf gegen Mukoviszidose.