Druckartikel: Grün, fair und etwas mit Mond

Grün, fair und etwas mit Mond


Autor: Von unserem Mitarbeiter Jürgen Sterzbach

Kitzingen, Freitag, 30. Juni 2017

Die Idee eines Mondfestivals war eine von 50 aus dem Handbuch zum Markenbildungsprozess der Stadt Kitzingen und stieß auf reges Interesse.
In Anlehnung an den Namen Mondseeinsel soll dort ein Mond-Festival stattfinden. Die Idee wurde dem Kitzinger Stadtrat präsentiert. Laut des ersten Konzepts soll es sich um grüne Themen drehen.


Die Idee war eine von 50 aus dem Handbuch zum Markenbildungsprozess der Stadt Kitzingen und stieß auf reges Interesse. Nachdem im März ein Vorgespräch mit Ideengeber Joachim Kramer aus Albertshofen, Claudia Biebl vom Stadtmarketingverein und Norbert Brand von der Stadtbetriebe GmbH stattgefunden hatte, präsentierte Kramer dem Stadtrat am Donnerstag ein Rahmenkonzept für ein „Magisches Kitzinger Mondfestival“.

Unterstützt bei der Präsentation des Projekts wurde er dabei von Arthur Wirtsfeld, der mit seiner Agentur in der Region bereits die Casteller Landhaustage veranstaltet hat.

Grün soll es sein, Umwelt und Gesundheit als mögliche Themen haben. Fair auch, für Nachhaltigkeit und Kitzingen als in diesem Jahr neu ernannte Fairtrade-Stadt stehen. Und der Mond soll auch enthalten sein, angelehnt an den Veranstaltungsort auf der Mondseeinsel. Aus diesen „Identifikationspunkten für die Stadt“ entwickelte Kramer die Vision eines drei Tage dauernden Mondfestivals, das das Image „einer bunten Stadt am Fluss“ prägen könne.

1#googleAds#100x100

Die Frage nach der schwarzen Null

Konkrete Inhalte, Zuständigkeiten und letztlich auch Zahlen auf den Tisch zu legen, forderte nicht nur Oberbürgermeister Siegfried Müller (UsW) und wollte vor allem wissen, was die Organisatoren von der Stadt über das Veranstaltungsgelände hinaus noch als Leistungen erwarten. „Wenn von Kosten in einem gewissen Bereich die Rede ist, stellt sich automatisch die Frage, wer wie beteiligt sein soll.

Deshalb wünsche ich mir etwas konkretere Aussagen“, meinte auch Stefan Güntner (CSU) zu dem „ambitionierten“ Vorhabens. Das müsse zumindest mit einer schwarzen Null abschließen. „Wenn sich die Stadt nicht damit identifizieren kann, sollte sie es nicht durchführen“, erklärte Kramer. Dem setzte Güntner entgegen, dass die Identifikation der für das finanzielle Wohl der Stadt verantwortlichen Räte schlagartig nachlasse, wenn am Ende über einen Verlust diskutiert werden müsste.

„Alleine wirken können wir nicht, sondern sind es gewohnt, mit einem Partner zusammenzuarbeiten“, fügte Wirtsfeld hinzu. Er sehe in einer solchen Veranstaltung eine Chance für die Stadt, über die Region hinaus Akzente zu setzen. Jedoch räumte er ein, dass es „noch zu früh für exakte Zahlen“ sei. Allerdings war im Stadtrat von einer sechsstelligen Summe die Rede. Wirtsfeld hält eine Beteiligung der Stadt für unerlässlich: Die Bereitstellung von Parkplätzen, Bauhofarbeiten oder einen zweiten Zugang zur Mondseeinsel nannte er.

Konzept: nicht griffig genug

Elvira Kahnt (SPD) erklärte, dass das vorgelegte Konzept für sie nicht griffig genug, sondern „weder Fisch noch Fleisch“ sei. Ob es sich dabei um eine Messe oder ein Festival handele, wollte auch Thomas Steinruck (KIK) genauer wissen. Das gehe nicht aus der Vorstellung hervor.

„Das Vorhaben verstanden zu haben“, glaubte Peter Lorenz (USW) und fügte hinzu: „Es ist der falsche Weg, nur an die Kosten zu denken.“ Er würde gerne erfahren, wie die konkrete Umsetzung geplant sei. Auch Stephan Küntzer (CSU) möchte die Planungen fortsetzen: „Wir neigen dazu, Projekte zu zerreden, bevor sie überhaupt angefangen haben.“ Die Veranstaltung müsse durch Ideen mit Leben gefüllt werden. Die Präsentation im Rat endete mit Müllers Anregung an die Planer, eine Liste auszuarbeiten, „wo und wie die Stadt unterstützen muss“.