Der Kindergarten in Schernau investiert in die Zukunft. Neun Krippenplätze für Kinder zwischen einem und drei Jahre entstehen im Neubau. Zudem wird der bestehende Kindergarten umgebaut und energetisch saniert.
Die Spaten waren zwar größer als sie selbst, dennoch ließen sich die Kinder des Schernauer Kindergartens am Mittwoch nicht davon abhalten, selbst mit Hand anzulegen. Es ist schließlich "ihr" Kindergarten, der in den nächsten Monaten größer und schöner werden soll. Ein Hort für die ganz Kleinen wird hier entstehen.
Die Sonne schien, dazu ein fröhliches Lied von den Jüngsten - der Auftakt der Baumaßnahme stand unter einem ganz und gar positiven Licht. Schon im Sommer soll das Gebäude fertig sein, mit dem der Dettelbacher Ortsteil Schernau den ab 2013 geltenden Rechtsanspruch für Kinder von einem bis drei Jahre auf einen Platz in einer Tageseinrichtung erfüllen will.
Neben dem Neubau der Kinderkrippe steht gleichzeitig der Umbau und die energetische Sanierung des bestehenden Kindergartens an. "Nach langer Vorbereitung, der Planung und vielen Gesprächen können wir stolz sein, dass es endlich losgeht", sagte Pfarrer Ulrich Vogel. Schon in den nächsten Tagen rollen die Baumaschinen an. Vor allem die Kinder sind schon ganz aufgeregt und können den Baubeginn kaum erwarten.
Vor etwa drei Jahren ging es los mit den Engpässen im Kindergarten. Es gab nicht ausreichend Schlafmöglichkeiten für die Kinder, so dass die Gruppe zum Teil sogar ins Gemeindehaus ausgewandert ist. "Das war für alle kein guter Zustand", resümierte Vogel. Der Kindergarten war für 28 Mädchen und Buben ausgelegt und wurde in den letzten Jahren auch von Kindern unter drei Jahren genutzt.
Schon seit über zwei Jahren haben die Verantwortlichen erkannt, dass der Kindergarten, so wie er genutzt und gebraucht ist, zu klein ist. Man entschloss sich zu handeln und den Kindergarten zu vergrößern.
Beim Umbau werden auch bestehende Räumlichkeiten verändert. Das Planungskonzept ist jedoch so ausgelegt, dass die Kinder während der ganzen Bauphase im Kindergarten bleiben können - auch wenn es sicherlich Einschränkungen geben wird. Architekt Oliver Kuhn und das Kindergartenpersonal sind jedoch sehr optimistisch, dass alles klappt.
Zuerst wird jetzt der Neubau seitlich angebaut. Wenn dieser fertig ist, zieht das Kindergartenteam dort hinein und schaut, welche Räume in der Umbauphase im alten Kindergarten genutzt werden können. Sollte es nötig sein, könne man auch mal ins Gemeindehaus ausweichen.
Architekt Kuhn gab bekannt, dass bei der Planung des ganzen Projektes der Name des Kindergartens inspirierend gewesen sei: Sonnenschein. Nicht nur im Neubau soll viel Licht ins Gebäude fallen, sondern auch im schon bestehenden Gebäude aus den 80er Jahren. Nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch wegen der Bauzeit wird der Anbau aus Holz gefertigt.
"Wir sind in Dettelbach auf einem guten Weg, wenn es um die Krippenplätze geht", sagte Bürgermeister Reinhold Kuhn (CSU). Wenn das Projekt in Schernau fertiggestellt ist, habe Dettelbach drei echte Krippengruppen. In den vier Kindergärten mit dann 42 Krippenplätzen in Dettelbach werde die Stadt in den nächsten fünf Jahren insgesamt 2,2 Millionen für Krippenbau und -sanierung investierten. "Unsere Kinder sind unsere Zukunft", betonte er - und fügte mit einem Lächeln hinzu: "Hoffentlich gibt es auch viele Eltern, die ihre Kinder in unsere Kindergärten schicken."