Die Musikantenwallfahrt führte zur Kapelle "Maria im Weingarten" in Volkach. Für viele Pilger ist der Marsch der Höhepunkt des Jahres.
Anna Fischer und Redda Güntner sind gläubige Menschen. Die beiden Frauen aus Burgebrach in Oberfranken lieben die Geselligkeit und die Musik. Am Sonntag trafen sie sich mit etwa 200 Pilgern aus ganz Franken in Volkach zur diesjährigen Musikantenwallfahrt. Der Startschuss für die Pilgertour zur Wallfahrtskapelle "Maria im Weingarten" auf dem Kirchberg fiel auf dem Parkplatz am Freibad. Strahlender Sonnenschein begleitete die Gläubigen, die das Angebot der Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik Unterfranken gerne annahmen.
"Das ist immer ein Erlebnis. Wenn man da nicht dabei ist, dann fehlt einem etwas", sagt Anna Fischer und hält mit ihren Freundinnen von der Burgebracher Trachtengruppe am Startpunkt einen gemütlichen Plausch. Seit 1989 nehmen Anna Fischer und Redda Güntner an den Musikantenwallfahrten teil. Es gibt viel zu erzählen, die Stimmung ist prächtig. Angeführt von der Wipfelder Blaskapelle marschieren die Pilger den imposanten Kreuzweg hinauf zur Kapelle.
Höhepunkt des Jahres Als Sprecher fungiert Robert Gießübel. Der ehemalige Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft aus Grafenrheinfeld hat die Musikantenwallfahrt und das fränkische Mariensingen auf dem Kirchberg organisiert. "Seit 33 Jahren pilgern wir Musikanten schon zur Kapelle Maria im Weingarten", erzählt der Organisator. Die Tradition werde sowohl bei der Wallfahrt als auch bei den ausgewählten Marienliedern großgeschrieben. Die Volksfrömmigkeit auf den Dörfern sei die Basis für die Wandertouren. "Mit vielen Menschen gemeinsam macht das natürlich noch mehr Freude als alleine zu pilgern", sagt Gießübel. Seit zwei Jahrzehnten nimmt er regelmäßig an der Wallfahrt teil. Für ihn ist es immer wieder der Höhepunkt des Jahres, zusammen mit der "großen Gemeinschaft und seinen persönlichen Anliegen zur Gottesmutter zu marschieren."
Im Gotteshaus auf dem Kirchberg angekommen wird es still und andächtig. Besinnliche Lieder erklingen in der neu renovierten Kapelle. Der Grettschter Dreigesang, der Musikverein Wipfeld, das Alphornquartett Heidenfeld und der Kartäuser Dreigesang sorgen für Gänsehautgefühl. Anna Fischer ist begeistert. Sie fühlt sich bestätigt in ihrem Wunsch, immer wieder an der Wallfahrt teilzunehmen. "Die Musik ist so ergreifend. Das geht durch Mark und Bein", schwärmt sie von den Klängen. Noch bevor es gemeinsam den Kirchberg hinab zum gemütlichen Beisammensein in Sommerach geht, steht für Anna Fischer und Redda Güntner eines fest: "Nächstes Jahr sind wir wieder dabei."