Die Volkacher Schützen ehren ihren Chef: Erstmals in seiner langjährigen Amtszeit erkämpft sich Schützenmeister Uwe Gimperlein den Titel des Schützenkönigs.Maximilian Baudisch hat ihm da einiges voraus: Er darf schon zum dritten Mal die Kette des Jugendkönigs tragen.
Allzu gerne hätte Uwe Gimperlein im Mittelalter gelebt. "Damals musste der Schützenkönig ein ganzes Jahr lang keine Steuern entrichten", sagte der neue Schützenkönig der Königlich privilegierten Schützengesellschaft Volkach am Samstagnachmittag. Beim diesjährigen traditionellen Königsschießen in der Weinstadt landete der 49-Jährige den Volltreffer seines Lebens. Er darf nun zwölf Monate die Königskette "mit Freude und mit Stolz" tragen und die Vereinigung bei Veranstaltungen und Schützenumzügen repräsentieren. Die Königsproklamation fand am Samstagnachmittag in aller Öffentlichkeit am Marktbrunnen in der Altstadt statt.
An seiner Wohnung holten die Schützenschwestern und -brüder Gimperlein ab, der seit 15 Jahren Schützenmeister bei den "Königlichen" ist. Vom Oberen Markt ging es mit Blasmusik zum Marktplatz, auf dem zahlreiche Touristen das Krönungsgeschehen verfolgten. Mit einem "Dreifach gut Schuss" sagten die Böllerschützen vor dem historischen Rathaus der scheidenden Hoheit Thomas Pfau für die geleistete Arbeit Dank.
Ein großes Lob für die Schützenjugend Die Königskette des Nachwuchses holte sich bereits zum dritten Mal Maximilian Baudisch. Gimperlein war voll des Lobes für die Schützenjugend: "Die jungen Leute bei uns leisten tolle Arbeit und mögen wie ich die Geselligkeit." Gleichzeitig dankte er seinen Schützenkollegen, die "nicht hundertprozentig sondern tausendprozentig" im Verein mitarbeiten. "Ohne die vielen Mitstreiter wäre ich schon lange kein Schützenmeister mehr."
Im jungen Alter von zehn Jahren kam der neue Schützenkönig zum Schießsport. In seiner Heimat Veitshöchheim schoss er zum ersten Mal in der Jugend bis zu seinem 17. Lebensjahr. Durch die Heirat kam er nach Volkach und schloss sich dort sofort der Schützengesellschaft an. "Ich bin mit Leib und Seele Schütze", erzählt er von sich. Er liebt neben dem sportlichen Aspekt den Zusammenhalt in der Gemeinschaft und das gesellige Miteinander. Besonders am Herzen liegt ihm der Erhalt der Traditionen. Vor ein paar Hundert Jahren hätte er mit Sicherheit dafür gesorgt, dass Schützenkönige keine öffentlichen Abgaben leisten müssen. So freut er sich auf seinen 50. Geburtstag in diesem Jahr und das 65. Volkacher Weinfest, das er als Schützenkönig begleiten darf.
Große Freude herrschte auch beim 2. Schützenmeister Heinz Götz, der die Königsproklamation durchführte. Sein besonderer Dank galt den scheidenden Schützenhoheiten für ihr Engagement. Bürgermeister Peter Kornell (FWG) betonte, dass Volkachs ältester Verein in diesem Jahr sein 570-jähriges Jubiläum feiern wird - "eine stolze Bilanz".
Uwe Gimperlein wird nach seinem Jahr als König weiter als Schützenmeister den Verein nach vorne bringen. "Ich mache das, solange ich gesund bleibe und mir die andern unter die Arme greifen", blickt er nach vorne. Beim nächsten Königsschießen wird er wohl nicht mehr so genau zielen, war der diesjährige Erfolg doch anstelle einer Steuerbefreiung mit erheblichen Unkosten für den Umtrunk mit seinen Freunden im Schützenhaus verbunden.
Die Ergebnisse
Jugend: Jugendkönig Maximilian Baudisch, 1. Jugendritter Florian Skoda.
Aktive: Schützenkönig Uwe Gimperlein, 1. Ritter Martin Truskawa, 2. Ritter Andreas Kaltenbach