Druckartikel: Für die Tiere ist Aufräumen ein Nachteil

Für die Tiere ist Aufräumen ein Nachteil


Autor: Dagmar Ungerer-Brams

Volkach, Montag, 12. Januar 2015

Eisige Windböen und Schauerregen luden nicht gerade zur Winterwanderung des Bund Naturschutz, Ortsgruppe Volkach ein. Trotz des unwirtlichen Wetters ließ es sich eine kleine Gruppe um den Vorsitzenden Willi Freibott aber nicht nehmen, die Landschaft um die Stadt Volkach zu erwandern.


Eisige Windböen und Schauerregen luden nicht gerade zur Winterwanderung des Bund Naturschutz, Ortsgruppe Volkach ein. Trotz des unwirtlichen Wetters ließ es sich eine kleine Gruppe um den Vorsitzenden Willi Freibott aber nicht nehmen, die Landschaft um die Stadt Volkach zu erwandern.

Eine reich strukturierte Landschaft an dem Bach Volkach begeisterte die Naturfreunde, teilt Freibott mit. „Hecken und Sträucher bieten vielen einheimischen Vögeln eine natürliche Lebensgrundlage,“ betonte Freibott. Blüten, Knospen und Früchte bildeten eine reichhaltige Nahrung. Die reiche Insektenwelt in den Hecken würden dringend zur Aufzucht der Jungvögel benötigt.

Die mit Dornen bewaffneten Sträucher böten nicht nur den Vögeln wirksamen Schutz, auch von den Wildtieren würden sie sehr geschätzt. An der Volkach entlang sah die Gruppe zahlreiche Weidensträucher und Bäume, die im Frühling und Sommer von vielen Insektenarten und Vögeln genutzt werden.

Ein Wermutstropfen bleibt: Durch Pflegemaßnahmen sind große Bereiche von Alt- und Totholz befreit worden. „Vom Totholz leben viele Käferarten und zahlreiche Vögel,“ erklärte Freibott. Je aufgeräumter und gepflegter ein Lebensraum in der Natur sei, desto weniger könnten unsere Vögel und Wildtiere dort überleben, erfuhren die Teilnehmer laut Pressetext. Das gelte nicht nur für den Wald, sondern auch für offenere Landschaften.

Freibott führte die Naturfreunde zu einigen Stellen, an denen sich die Natur noch weitgehend entwickeln kann. Dort finden sich vielfältige Versteckmöglichkeiten für die Tierwelt, sichere Plätze zur Aufzucht des Nachwuchses und Nahrungspflanzen. Im Gegensatz dazu zeigen sich Areale, wo das Alt- und Totholz geschlagen und die Hecken sehr schmal geschnitten wurden.

Die Gruppe nahm die Informationen interessiert auf, denn im Frühjahr wollten alle Naturfreunde bei der Vogelstimmenexkursion des BN die Stimmen von Grünling, Kohl-, Blau,- Weidenmeise, Goldammer, Drossel, Rotkehlchen, Zaunkönig und vielen anderen Stand- und Zugvögeln hören und genießen. Alle waren sich einig, dass eine vogel- und wildtierfreundliche Landschaft nicht nur diesen Lebewesen sondern auch den Menschen zu Gute komme.