Einen weiteren E-Bike-Unfall am Freitag in Unterfranken nimmt die Polizei zum Anlass, um vor den Gefahren der elektrisch angetriebenen Fahrräder zu warnen.
Einen weiteren E-Bike-Unfall am Freitag in Unterfranken nimmt die Polizei zum Anlass, um vor den Gefahren der elektrisch angetriebenen Fahrräder zu warnen.
Am Freitag fuhr eine 78-jährige Radfahrerin gegen 12.15 Uhr mit einem E-Bike in der Michaelistraße in Volkach (Lkr. Kitzingen) und wollte nach rechts abbiegen. Aus nicht bekannter Ursache konnte sie dem Kurvenverlauf jedoch nicht folgen und fuhr stattdessen geradeaus weiter. Dadurch prallte sie frontal gegen eine Hauswand, stürzte und verlor das Bewusstsein.
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Einen Schutzhelm trug die Radlerin nicht. Sie wurde schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt und erlitt Abschürfungen an den Händen, sowie eine Platzwunde am Hinterkopf. Die Frau musste stationär im Krankenhaus Kitzinger Land aufgenommen werden.
Die Polizei in Kitzingen nimmt diesen Unfall, der auch weitaus schlimmere Folgen hätte nach sich ziehen können, zum Anlass, auf zwei Dinge hinzuweisen:
Erstens: Auch wenn das Radfahren ohne Schutzhelm derzeit keine Ordnungswidrigkeit darstellt, wird das Tragen eines Helms von der Polizei dringend empfohlen. Ein E-Bike erreiche laut Polizei hohe Geschwindigkeiten. Das erhöht die Schwere von Sturzverletzungen erheblich.
Zweitens: Der steigende Anteil an E-Bike-Fahrern bei Unfällen zeige laut Polizei auch, dass der Umstieg von einem normalen Fahrrad für viele eine Herausforderung sei. Der Schwierigkeitsgrad ließe sich deutlich senken, wenn man vor dem Fahren im Straßenverkehr üben würde, "bis sich eine gewisse Sicherheit einstellt und man davon sprechen kann, dass der Nutzer sein technisch hochgerüstetes Rad auch beherrscht".
Wir wollen mal rekapitulieren, eine 78 jährige E-bike-Fahrerin biegt nicht, wie vorgesehen nach rechts ab, sondern fährt geradeaus weiter mit dem daraus folgenden Sturz. Ich fahre seit einem Jahr selbst eine e-Mountainbike und kenne die Umstellungsschwierigkeiten: Wenn diese Fahrräder verkauft werden, dann achten die Verkäufer immer auf die "richtige Größe", und damit fängt schon das erste Problem an. Mein bisheriges 20 Jahre altes Mountainbike ist aus fahrrad-geometrischer Sicht definitiv ein Krücke. Damit war ich vorher sehr wendig. Nun habe ich ein Rad mit korrekter "Arbeitseinstellung" und deutlich größerem Raddurchmesser, was auf unebenen Straßen sehr angenehm ist, aber im Kurvenverhalten physikalisch sich etwas anders verhält, daran mußte ich mich gewöhnen. Das nächste ist die Einstellung der Motorunterstützung. Ich fahre grundsätzlich ohne Motorunterstützung los und steigere danach die Motorleistung. Gerade in der Stadt halte ich eine zu hohe Motorunterstützung für "katastrophal". Und dann kommt ein Faktor, der sehr unterschätzt wird: Die alten Fahrräder sind ohne Motorunterstützung leichter. Mein e-Mountainbike wiegt mehr als das doppelte meines alten Mountainbikes. Damit ist selbst mir schon ein Sturz passiert, obwohl ich mit den Füßen auf dem Boden stand, aber "irgendwie" unglücklich positioniert, der Gewichtsdruck von mir nicht mehr gehalten werden konnte. Ich plädiere deshalb für eine Art Training mit einem e-Bike, je älter der Neuanfänger wird. Denn andererseits alte Knochen sind auch brüchiger. Ansonsten ist ein e-Bike eine fantastische Errungenschaft. Ich möchte es nicht mehr missen. Und ggf etwas mehr Geld ausgeben für einen hydraulischen Sattel, der bei freier Fahrt die optimale Fahrradhaltung ermöglicht, aber in "komischen Situationen" ein leichteres Halten, Absteigen usw ermöglicht. Denn wir wollen nicht vergessen, wenn wir ältere werden, können Gelenke auch behindern.