Flüchtlinge gewinnen beim spontanen Kick
Autor: Dagmar Ungerer-Brams
Volkach, Sonntag, 04. Januar 2015
Zu einem gemeinsamen Vormittag luden die Schüler der M10 und M9 die in Obervolkach untergebrachten Asylsuchenden ein. Ein gemeinsames Frühstück und ein spontanes Fußballspiel ermöglichten erste Gespräche, teilt die Schule in einem Presseschreiben mit.
Zu einem gemeinsamen Vormittag luden die Schüler der M10 und M9 die in Obervolkach untergebrachten Asylsuchenden ein. Ein gemeinsames Frühstück und ein spontanes Fußballspiel ermöglichten erste Gespräche, teilt die Schule in einem Presseschreiben mit.
Am 23. Dezember wurden die Gäste aus Syrien, Äthiopien, Erithrea und anderen Krisengebieten in der Mittelschule Volkach willkommen geheißen. Der Kontakt war durch Christiane Rößner zustande gekommen, die sich ehrenamtlich mit um die Flüchtlinge kümmert.
Die Schüler bereiteten ein Frühstücksbuffet mit ihren Klassenleiterinnen Angelika Gerhard und Andreas Heimerl vor und brachten Kuchen mit in die Schule. War der erste Kontakt noch etwas zögerlich, so entspannte sich die Lage beim Frühstück zusehends.
Gefährliche Flucht
In Gesprächen, die meist auf Englisch stattfanden, und mit Händen und Füßen geführt wurden, erfuhren die Schüler viel über die momentane Situation der Gäste in Obervolkach, aber auch über ihre Beweggründe, warum sie auf teilweise abenteuerlichen und gefährlichen Wegen ihre Heimat verlassen mussten. Ein afrikanischer Flüchtling berichtete, dass er nach der Rettung aus einem überfüllten Flüchtlingsboot in Italien zunächst sehr schlecht behandelt worden war. Er konnte es kaum fassen, dass ihm in Deutschland so viel Gastfreundschaft entgegen gebracht wird.
Auch die Gäste hatten es sich nicht nehmen lassen, Geschenke mitzubringen. Gemeinsam mit Christiane Rößner hatten sie Weihnachtsplätzchen gebacken und an die Schüler verteilt. In vielen Herkunftsländern sei es unhöflich, als Gast mit leeren Händen zu erscheinen. Auch hatten sie ein Lied mitgebracht. „Leise rieselt der Schnee“ intonierten sie in ihren eigenen sprachlichen Interpretationen, zur Freude der Gastgeber.
Drei Monate altes Baby
Die Mädchen der Klasse hatten schnell die mitgebrachten Kinder der Gäste ins Herz geschlossen, vor allem das drei Monate alte Baby einer jungen Frau aus Serbien. Dies brach auch die letzten Sprachbarrieren, zumal die Mutter des Kleinen Englisch sprach.
In erster Linie die Jungs forderten die Asylsuchenden spontan zu einem Fußballmatch heraus. Auf dem Sportplatz der Schule spielten zehn ausländische Kicker gegen zehn Volkacher Schüler, die zudem von Rößner tatkräftig unterstützt wurden.