Feldtag Energiepflanzenanbau: Vielfalt fördern
Autor: Guido Chuleck
Schwarzenau, Montag, 06. Juni 2016
Nicht nur Monokulturen: Beim Feldtag Energiepflanzen 2016 in Schwarzenau (Lkr. Kitzingen) stand Artenreichtum im Vordergrund. Und mit einem Vorurteil wurde aufgeräumt.
           
„Biogas und Artenreichtum – das passt zusammen!“ Mit dieser Kernaussage räumte der Geschäftsführer des Fachverband Biogas, Stefan Rauh, beim Feldtag Energiepflanzen 2016 in Schwarzenau (Lkr. Kitzingen) mit einem gängigen Vorurteil auf: Biogasanlagen fördern eben nicht nur Monokulturen. Auf der Anbaufläche in Schwarzenau, einem von bayernweit zehn Standorten des Projekts „Informations- und Demonstrationszentren Energiepflanzenanbau“, wachsen die unterschiedlichsten Pflanzen.
Energiepflanzen für Bienen
Neben klassischen Kulturen wie Mais und Getreide stehen dort neuere Energiepflanzen wie die Durchwachsene Silphie, Riesenweizengras oder Wildpflanzenmischungen. Sie alle sollen am Ende der Vegetationsperiode in Biogasanlagen vergoren werden.
„Viele der hier angebauten Pflanzenarten haben einen großen Wert für Insekten und Kleintiere, besonders auch für unsere Bienen“, betonte der Präsident des Deutschen Imkerbundes, Peter Maske.
In Zeiten, in denen es für die Imker immer schwerer werde, geeignete Flächen für ihre Bienen zu finden, stellten die artenreichen Energiepflanzenfelder eine Perspektive dar. Zahlreiche Betreiber von Biogasanlagen bauen auf ihren Feldern bereits alternative Energiepflanzen an – und verzichten damit freiwillig auf einen Teil des möglichen Ertrages ihrer Biogasanlage.
Anlagenbetreiber Bernd Günther aus Fuchsstadt (Lkr. Bad Kissingen) beispielsweise setzt seit Jahren schon auf die Rübe. 4 000 Tonnen produziert und verwertet der Landwirt pro Jahr. Im Ertrag steht die Rübe dem Mais in nichts nach. Und: sie lockert die Fruchtfolge in vielen Betrieben auf. Eine Herausforderung ist allerdings die Lagerung und Einbringung der Rübe in die Anlage. „Ich mische gerne Rüben mit Stroh, das dann den Sickersaft auffängt. In der Ausbeute ist der Mix mit Getreide-Ganzpflanzensilage vergleichbar“, sagte Günther.
Nachhaltig, aber effizient
Vielfalt und Nachhaltigkeit mit Effizienz zusammen zu bringen – das ist das Ziel, das Dorothea Hofmann von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) verfolgt. Mais in abwechslungsreiche Fruchtfolgen mit Getreide, Ackerfutter und unbekannten Kulturen wie Buchweizen, Amarant oder Quinoa gestellt, erhöht die Artenvielfalt auf dem Acker und reduziert Erosion und Krankheiten. Einige Anbausysteme besitzen zudem eine positive Wirkung auf den Humushaushalt und die Bodenfruchtbarkeit.