Nilpferdchen trifft Spatzen

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Dienstags-Dischli: Dreht sie sich oder doch nicht?
Dienstags-Dischli: Dreht sie sich oder doch nicht?

Ein Kollege ist auf dem Sprung in den Ruhestand. Wir werden seine Witzli vermissen, von denen viele den Weg an diese Stelle gefunden haben.

Ein Kollege ist auf dem Sprung in den Ruhestand. Das macht meist nichts. Aber der wird fehlen. Wir werden seine Witzli vermissen, von denen viele den Weg an diese Stelle gefunden haben. Beispiele:

Unser Mann sitzt am Beckenrand im Gnötzheimer Bad und schaut zu, wie Kinder ihr Seepferdchen machen. Das weckt den Ehrgeiz. Er fragt den Bademeister: „Ist das nichts für mich?“ Der schaut ihn von oben bis unten an (was nicht lange dauert) und sagt: „Seepferdchen nein, Nilpferdchen schon.“

Oder der unvergessene Auftritt beim Kitzinger Triathlon. Unser Nilpferdchen ist als Schwimmer bei der Staffel im Einsatz. Gut, er ist hinterhergepaddelt. Was er anders sieht: „Ich habe die vor mir hergetrieben“, sagt er. Und er hat sich zu Recht beschwert: „Keiner hat mir gesagt, dass ich beim Schwimmen das Fahrrad gar nicht mitnehmen muss.“

Auch außerhalb des Wassers hat sich der Mann verdient gemacht. Er hat die Grundlage für das bisher einzige Werk an dieser Stelle geliefert, das verfilmt wurde. Ja, so was gibt es. Das Drehbuch geht so: Sitzt ein Spatz auf einem Baum, tut nichts und guckt dumm. Kommt ein weiterer dazu und fragt: „Was machst du?“ „Nichts tun und dumm gucken.“ Das gefällt dem, er setzt sich dazu. Kommt ein Kaninchen, stellt die gleiche Frage und bekommt die gleiche Antwort: „Nichts tun und dumm gucken.“ Da ist auch das Kaninchen mit dabei und setzt sich unter den Baum. Wenig später entdeckt ein Feldhase die drei. Das gleiche Spiel und es waren vier. Kommt ein Fuchs. Der schaut sich die Gesellschaft an, fragt, was er fragen muss. Aber bevor er mitmacht, schlägt er zu. Kaninchen und Hase sind nicht mehr. Die beiden Spatzen schon. Die kommen zu der Erkenntnis: „Nichts tun und dumm gucken kannst du dir nur in höherer Position leisten.“ Filmreif, oder?

Unvergessen auch, der erste Anruf des Medienberaters im Kloster in Münsterschwarzach. Der Bruder am Empfang meldet sich: „Abtei Münsterschwarzach, Grüß Gott.“ Dann unser Mann: „Und hier ist der Deifel.“ Was da im Kloster los war, ist bis heute nicht herausgekommen.

Die Dienstags-Dischli, das sind mehr oder weniger tiefschürfende Gedanken der Expertenrunde an den Steh-Tischen (fränkisch: Dischli) in der Kitzinger Fußgängerzone. Zu lesen – selbstredend – immer dienstags in dieser Zeitung.