Das hat genervt. Jahrelang und immer wieder. Am Schlimmsten war es am Dienstag, wenn der Biomüll abgeholt wurde und parallel dazu der gelbe Sack.
Das hat genervt. Jahrelang und immer wieder. Am Schlimmsten war es am Dienstag, wenn der Biomüll abgeholt wurde und parallel dazu der gelbe Sack.
Sie kennen das Teil. Es ist relativ leicht und dafür da, Verpackungsreste aufzunehmen. Joghurtbecher, Folien, so Zeug halt und selbst Blechdösli finden den Weg in das Ding, wenn die leer sind. Also, theoretisch zumindest.
Es gab nämlich ein Problem: Den gelben Sack schief angucken, das ging gar nicht. Anfassen tabu. Die leichteste Berührung und der Sack löste sich auf. Ein Riss da, ein Loch dort. Die Folgen durften dann auf der Straße zusammen gesammelt werden. Meist unter den Augen der mitleidig bis schadenfroh dreinblickenden Nachbarn.
Der eine oder andere hat dann das System durchschaut. Der Trend ging zum Zweitsack. Das neu entwickelte Sack-in-Sack-System war praktisch die einzig realistische Möglichkeit, Plastikanfall so zu verpacken, dass er verlustfrei den Weg in den Hänger des Müllautos fand. Der Nachteil: Die verteilten Säcke reichten nur ein halbes Jahr.
Es hat genervt, gewaltig sogar. Beschwerden bei den Sackverteilern hat es zwar gegeben, sind aber vermutlich in den Weiten der Folienlandschaft hängengeblieben.
Als das Sack-in-Sack-System schon fast Routine war, kam dann doch die Wende. Vor ein paar Monaten eine neue Lieferung gelber Säcke. Die waren nicht nur ein bisschen gelber als die alten, also eher dunkelgelb. Die halten vor allem was aus, sind belastbar und fast reißfest. So kommt es, dass seit ein paar Monaten kein Nachbar mehr auf der Straße herumkriecht. Was auf der einen Seite für die Qualität der neuen Säcke spricht, auf der anderen Seite aber auch schade ist: Irgendwie war das Aufsammeln und über die gelbe Säcke fluchen sehr kommunikativ. Aber, so ist es im Leben, man kann nicht alles haben. Im Zweifel dann doch lieber einen gescheiten Sack, einen dunkelgelben am besten.