Die Grundwasser-Tester: Andrang am Labormobil
Autor: Ralf Dieter
Kitzingen, Donnerstag, 12. Sept. 2019
Umweltschützer untersuchen Brunnenwasser aus Gärten in Stadt und Landkreis Kitzingen. Vor allem ein Stoff verursacht in der Region Probleme.
Das Interesse reißt nicht ab. Die Schlange vor dem gelben Mobil wird immer wieder neu aufgefüllt. Die Kitzinger und die Landkreisbewohner wollen wissen, wie es um ihr Grundwasser bestellt ist.
Harald Gülzow steht in seinem Labormobil und analysiert die ersten Flaschen mit Brunnenwasser. Nitrat, Säure- und Salzgehalt kann er auf die Schnelle messen. Die meisten Proben, die an diesem Dienstagnachmittag am Bleichwasen abgegeben werden, sollen jedoch umfangreicher untersucht werden.
„Die meisten Leute wollen wissen, ob sich
irgendwelche Bakterien in ihrem Wasser befinden.“
„Die meisten Leute wollen wissen, ob sich irgendwelche Bakterien in ihrem Grundwasser befinden“, erklärt der Diplom-Physiker. Die Fragen am Infostand wiederholen sich: Lässt sich das Gemüse im Garten mit dem Brunnenwasser gießen? Ist es danach noch genießbar? Kann ich mein Kind oder meinen Enkel getrost im Planschbecken mit dem eigenen Brunnenwasser spielen lassen? Kann ich meine Tiere mit dem Wasser tränken? Oder gibt es irgendwelche gesundheitliche Bedenken?
Nach und nach schreiben die Kunden ihren Namen und ihre Adresse auf einen Zettel. Lennart Hoster nimmt die Daten und die mitgebrachten Wasserproben entgegen. Die werden im Labor im nordrhein-westfälischen Geldern analysiert. „Zwei bis drei Wochen, dann haben Sie Ihr Gutachten in der Post“, sagt Hoster, der ein Jahr Bundesfreiwilligendienst beim VSR-Gewässerschutz e.V. ableistet. Das Gutachten beschränkt sich nicht auf die Aufzählung bestimmter Werte, sondern gibt den Brunnenbesitzern auch Handlungsempfehlungen mit auf den Weg. „Manchmal sind Abwasserrohre veraltet oder der Brunnen selbst nicht mehr in Ordnung“, erklärt Gülzow.
1#googleAds#100x1001980 hat sich der Verein gegründet, damals noch unter dem Namen „Verein zum Schutze des Rheins und seiner Nebenflüsse“. Mit der Zeit änderte sich der Arbeitsbereich. Seit 2000 führen Gülzow und seine Mitarbeiter Messfahrten im gesamten Bundesgebiet durch. „Deshalb änderten wir unseren Namen in VSR-Gewässerschutz“, erklärt er.