Corona-Fall in Berufsschule: „Maschinerie ist sofort angelaufen“

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Das Schulleben während der Corona-Zeit ist klar geregelt. Schulleiter Frank Delißen zeigt am Eingang zur Berufsschule in Kitzingen auf die verschiedenen Aushänge.
Foto: Berufsschule

Erster Corona-Fall in einer Schule im Landkreis Kitzingen: Eine zehnte Klasse von angehenden Bankkaufleuten ist in Quarantäne. Schulleiter lobt das Management.

Frank Delißen ist guter Dinge – auch wenn es in der letzten Woche zur ersten Schließung einer Klasse im Landkreis Kitzingen wegen Corona gekommen ist. Eine 10. Klasse der Berufsschule Kitzingen-Ochsenfurt ist seit 1. Oktober in Quarantäne. Ein Schüler aus dem Landkreis Main-Spessart war positiv auf Corona getestet worden.

„Es geht immer darum, eine Durchmischung zu vermeiden.“
Frank Delißen zu den Corona-Maßnahmen

„Die Maschinerie ist sofort angelaufen“, sagt Delißen, der das Prozedere bereits vom Schulort Ochsenfurt kennt. Dort war eine Klasse schon vor zwei Wochen unter Quarantäne gestellt worden. Zuständig für Ochsenfurt ist das Gesundheitsamt Würzburg. Das ordnete für alle Schüler und Lehrer, die mit der infizierten Person Kontakt hatten, Testverfahren an. Fiel das Ergebnis negativ aus, durften die Betroffenen wieder am Unterricht teilnehmen. „Nach drei Tagen waren die Lehrer wieder da“, erinnert sich Delißen. In Kitzingen agiert das Gesundheitsamt ein wenig anders. Hier müssen alle Kontaktpersonen 1, also diejenigen mit sehr engem Kontakt, grundsätzlich 14 Tage in Quarantäne bleiben. Die betroffenen Lehrer dürfen wieder arbeiten. Das liegt nach Auskunft des Landratsamtes daran, dass Nachermittlungen ergeben haben, dass der Kontakt zu den positiv getesteten Schülern nicht so eng war. Die Lehrer konnten von Kontaktperson 1 zu Kontaktperson 2 abgestuft werden – mit der Folge, dass bei ihnen keine Quarantäne notwendig war.

In Kitzingen ist eine Klasse künftiger Bankkaufleute von der Quarantäne betroffen. Insgesamt sind 42 Personen aus den Landkreisen Kitzingen, Main-Spessart und Würzburg als Kontaktpersonen identifiziert worden. Die zuständigen Gesundheitsämter wurden bereits informiert und die Tests der Kontaktpersonen veranlasst.

Die angehenden Bankkaufleute werden im Block-Unterricht beschult. „Im Moment wären sie sowieso nicht da“, erklärt Delißen. Auch die angehenden Bankkaufleute aus der 11. und 12. Jahrgangsstufe bleiben während ihres Block-Unterrichts daheim. „Vor Ort könnten wir sie derzeit nicht adäquat beschulen“, erklärt Delißen. Ein Problem sei das nicht. Über eine Internet-Plattform ließen sich Schüler auch aus der Distanz beschulen.

Für alle anderen Berufsgruppen findet der Unterricht wie gehabt statt – unter den Hygieneregeln, die mit dem Gesundheitsamt abgestimmt worden sind: Maskenpflicht in den Gängen und in der Aula, Zugang zur Toilette jeweils nur für eine Person, räumliche Trennung der Klassen in den Pausen. „Es geht immer darum, eine Durchmischung zu vermeiden“, erklärt der Schulleiter. Während des Unterrichtes können Lehrer und Schüler die Masken abnehmen. „Das wäre sonst auch eine zu große Belastung“, sagt Delißen, der trotz der kurzen Zeit jetzt schon von einer erfreulichen Routine in den Abläufen spricht. Die Daten sind schnell an die jeweiligen Landratsämter übermittelt worden – die Berufsschule ist das Kompetenzzentrum für den Raum Würzburg, Karlstadt und Kitzingen –, die Schüler wurden per E-Mail oder Whatsapp informiert. „Das ist alles gut organisiert und läuft reibungslos“, freut sich der Schulleiter.

„Die Erkältungszeit wird uns sicher zusätzlich belasten.“
Frank Delißen, Schulleiter

In den kommenden Tagen und Wochen rechnet er allerdings mit deutlich mehr Schließungen von Klassen – auch im Landkreis Kitzingen, der bislang so gut weggekommen ist. Während in Stadt und Landkreis Würzburg derzeit insgesamt zwölf Klassen wegen Corona vorübergehend in Quarantäne sind, war die 10. Klasse der Berufsschule bislang die einzige im Landkreis Kitzingen. „Die Erkältungszeit wird uns aber sicher zusätzlich belasten“, prophezeit Delißen und kündigt an: Bei jedem kleinen Anzeichen einer Erkältung werden die betroffenen Schüler oder Lehrer sofort heimgeschickt. Stellt sich nach 24 Stunden zusätzlich Fieber ein, ist ein Corona-Test vorgesehen. Fällt der positiv aus, läuft die Maschinerie wieder an.