Auf den Spargelfeldern geht es rund
Autor: Ralf Dieter
Kitzingen, Donnerstag, 03. April 2014
Mitte März machte die Meldung die Runde: Der erste Spargel ist da. Nicht das einzige Problem, mit dem die fränkischen Spargelbauern zu kämpfen haben.
Mitte März machte die Meldung die Runde: Der erste Spargel ist da. Nicht das einzige Problem, mit dem die fränkischen Spargelbauern zu kämpfen haben.
Jutta Bernard ist vor rund 30 Jahren nach Volkach gekommen. Seither baut sie mit ihrem Mann Karl-Heinz Spargel an. Jutta Bernard hat eine klare Meinung über ihre Arbeit: „Wir müssen uns nach der Natur richten.“ Immer neue Rekorde? Immer frühere Spargelzeiten? Nichts für die Volkacherin.
Etwa 30 Betriebe gibt es nach der Schätzung von Jürgen Heilmann deutschlandweit, die auf beheizte Spargelflächen setzen. In Bayern sind es drei. Mit Hackschnitzelheizung oder mit Abwärme von Biogasanlagen wärmen sie ab Mitte Januar ihre Flächen. Sechs Wochen lang, bei 30 Grad. Die Folge: Sie können als erste deutschen Spargel anbieten.
Die Nachfrage ist da. Beispielsweise von der Spitzengastronomie. Der Albertshöfer hat es sich vor Jahren auch einmal überlegt, ob er auf den Zug aufspringen soll. „Aber die CO2-Bilanz ist nicht zu rechtfertigen“, sagt er. „Wir sollten lieber die Kraft der Sonne nutzen.“
Heilmann baut seit 25 Jahren Spargel an. Die Fläche ist immer gleich groß geblieben: 40 Hektar. Heilmann setzt seit Jahren auf Tunnel und auf Folien. „Die wirken wie die Bettdecken für uns Menschen“, erklärt er. „Sie isolieren und halten die Wärme.“ Die Folge: Die ersten Spargelstangen konnten auf seinen Feldern schon vor ungefähr zwei Woche geerntet werden. „Aber die Menge hält sich sehr in Grenzen“, sagt er. „Der Unterboden ist noch zu kalt.“
Die Temperaturen müssen erst noch steigen, zwischen 15 und 20 Grad im Kronenbereich sind ideal für das Wachstum. Heilmann rechnet – nach der derzeitigen Wetterprognose – Mitte der kommenden Woche mit steigenden Erntemengen. Eine überdurchschnittliche Ernte wird es nach seiner Überzeugung in diesem Jahr nicht geben. „Der Kältereiz hat gefehlt“, erklärt er. Frost zur rechten Zeit hat für den Spargel nämlich durchaus positive Auswirkungen: er stimuliert das Wachstum.
Mit wachsenden Preisen müssen die Verbraucher vorerst nicht rechnen. Als Einstiegspreis rechnet Heilmann derzeit mit zehn Euro pro Kilo. „Mitte April werden wir wahrscheinlich wieder das Vorjahresniveau von rund acht Euro erreichen“, informiert er. Eventuell wird es aber auch etwas teurer.