Anziehungspunkt Main: Buddeln fürs Baden
Autor: Von unserem Redaktionsmitglied Julia Volkamer
Marktsteft, Dienstag, 25. August 2020
Baden im Main steht diesen Sommer hoch im Kurs. Was die Landkreis- Gemeinden auf ihren Grundstücken am Mainufer dürfen - und was sie müssen.
Für die einen gibt es keine Alternative, die anderen kämen niemals auf die Idee: Baden im Main. Trotzdem, oder deswegen, werden die Badestellen und sandigen Abschnitte am Mainufer im Landkreis immer beliebter.
In Marktsteft probten die Anwohner gerade den Aufstand, sperrten den Parkplatz und planten eine Art Sitzstreik. So wollten sie nicht nur die überwiegend auswärtigen Badegäste, sondern auch die Verantwortlichen im Rathaus auf die im wahrsten Sinne ausufernde Situation aufmerksam machen. Aber: Wer ist denn überhaupt verantwortlich? Und wie läuft es in anderen Main-Gemeinden?
Martina Michel von der Marktbreiter Außenstelle des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Würzburg bringt ganz schnell Klarheit in die undurchsichtige Lage. „Die Gemeinden pachten die Grundstücke“, erklärt sie.
„Für null Euro.“ Was jede einzelne dann aus ihrem Uferabschnitt macht, ist ihre eigene Sache, muss aber immer mit dem Amt abgesprochen werden. „Das alles läuft unter dem Stichwort „Mainufergestaltung“ und obliegt der Gemeinde.“
Höpper auf der „Gelben Welle“
In diesem Zuge wurde zum Beispiel in Albertshofen eine Anlegestelle für Wasserwanderer, die ihre Fahrzeuge mit Muskelkraft bewegen, installiert.
1#googleAds#100x100Die Gemeinde ist dafür vor zehn Jahren auf der „Gelben Welle“ mitgeritten, einem Projekt, das als Ergänzung zum Rad- und Wanderwegenetz im Landkreis gilt. In diesem Zuge griffen die Albertshöfer zur Selbsthilfe und schufen eine Bucht mit Sand- und Kiesstrand als Anleger. Der wird heute hauptsächlich von den Einheimischen besucht – und gepflegt. „Da fliegt nicht mal eine einzelne Kippe herum“, freut sich Bürgermeister Horst Reuther darüber, wie sorgfältig die Albertshöfer mit „ihrem“ Strand umgehen.
Viel Platz für Gäste bleibt dort nicht übrig, das haben Bürgermeister und Einwohner aber auch nicht beabsichtigt. Und Schwimmen ist ohnehin schwierig: Um den Zugang zum tiefen Wasser zu sperren, haben die Helfer dort einen schweren Steinhaufen aufgeschüttet.