Erzieher und Kinder im Fokus
Autor: Robert Haaß
Rödelsee, Freitag, 16. Oktober 2015
In sieben Kindertagesstätten in den Landkreisen Kitzingen, Main-Spessart und Würzburg startet die AOK das ganzheitliche Gesundheitsprogramm JolinchenKids; Fit und gesund in der KiTa.
In sieben Kindertagesstätten in den Landkreisen Kitzingen, Main-Spessart und Würzburg startet die AOK das ganzheitliche Gesundheitsprogramm „JolinchenKids – Fit und gesund in der KiTa“ für über 350 Kinder. Auftakt war nun im ökumenischen Kindergarten St. Bartholomäus in Rödelsee. Gesunde Ernährung und vielseitige Bewegung – das ist in den meisten Kindergärten der Region Alltag. Das AOK-Programm „JolinchenKids“ will weiter gehen: Da steht auch das seelische Wohlbefinden der Kinder ebenso im Vordergrund, wie die Einbeziehung der Eltern ins Programm und die Förderung der Gesundheit der 60 beteiligten Erzieherinnen.
Seelisches Wohlbefinden
„Ziel ist es, dass die KiTas alle fünf Module des Programms mit den Kindern und Eltern umsetzen und dauerhaft im Alltag verankern“, so der stellvertretende Direktor der AOK Würzburg, Roland Lörner, in Rödelsee vor etlichen Eltern und den Erzieherinnen des Kindergartens. Dabei werde der Fokus nicht alleine auf die einzelnen Gesundheitsaspekte gelegt, verfolgt werde vielmehr ein ganzheitlicher Ansatz. Lange Zeit stand in der Prävention die Förderung ausgewogener Ernährung und ausreichender Bewegung im Mittelpunkt.
Studien haben die Bedeutung dessen bestätigt – zeigen aber auch, dass das seelische Wohlbefinden eine entscheidende Rolle spielt und stärker ins Bewusstsein gerückt werden müsse. Neben der sicheren familiären Bindung ist dafür auch ein positives Selbstbild, die Fähigkeit, Gefühle wahrnehmen und ausdrücken zu können sowie Entspannungs- und Konfliktfähigkeit nötig. Darauf geht „JolinchenKids“ in einem speziellen Modul zum Thema seelisches Wohlbefinden ein und will schützende Faktoren und Fähigkeiten besonders fördern. Die optimale Förderung der Kinder hängt aber entscheidend von den Bedingungen ab. So spielen die materielle und finanzielle Ausstattung und der Betreuungsschlüssel eine entscheidende Rolle. Hinzu kommt aber auch die Qualifikation und die körperliche sowie psychische Gesundheit des Personals als wichtiger Faktor für eine gut laufende Einrichtung. Denn nur wenn alle Punkte zusammen spielen, kann die Förderung der Kinder in den KiTas optimal erfolgen.
Steigende Ansprüche
Betroffene berichten, so Lörner, dass auch in den Kindergärten der Zeitdruck zunimmt, die Erwartungshaltung der Eltern steigt und ein hoher Lärmpegel und ungünstige Körperhaltung bei der Betreuung der Kinder den Druck erhöhen. Deshalb unterstützt „JolinchenKids“ das Personal der Einrichtungen dabei, die tägliche Arbeit zu meistern und ihr eigenes körperliches und seelisches Wohlbefinden zu stärken – etwa mit speziellen Angeboten zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Die Pilotphase des Programms zeigte in einer Umfrage, dass die Mitarbeiter „JolinchenKids“ als sehr hilfreich und motivierend für sich selber empfinden und zudem sehr gut bei den Kindern ankommt. Diese positive Resonanz bestärkt die Krankenkasse darin, das Programm flächendeckend zu etablieren und ab dem kommenden Jahr auch mit Material für den Krippenbereich zu ergänzen.