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Erotikabende mit Stil im Sportheim


Autor: Von unserem Mitarbeiter Gerhard Krämer

, Sonntag, 27. Januar 2013

„Sasi Helau“ schallte es lautstark aus der Kehle des Sitzungspräsidenten Mike Volkamer am Samstag kurz nach 19.11 Uhr. Auf der Bühne hatten sich zu Beginn der ersten abendlichen Prunksitzung mit dem Elferrat und seiner Garde die „schönsten Frauen und die klügsten Männer“ versammelt.
Hoch das Bein: Schwungvoll präsentierte sich die Jugendgarde auf gut bayrisch.


„Sasi Helau“ schallte es lautstark aus der Kehle des Sitzungspräsidenten Mike Volkamer am Samstag kurz nach 19.11 Uhr. Auf der Bühne hatten sich zu Beginn der ersten abendlichen Prunksitzung mit dem Elferrat und seiner Garde die „schönsten Frauen und die klügsten Männer“ versammelt.

Die Purzelgarde rockte den Saal, die jungen Wilden tauchten die Bühne in eine orange-schwarzes Farbenmeer, die Jugendgarde machte in Dirndln und Lederhosen auf Bayrisch und fuhr mit Trettraktoren zur Bühne, die Elferratsgarde präsentierte wie gewohnt einen atemberaubenden Gardetanz und die Showtanztruppe zeigte, wie schnell gebaut werden kann.

Als Glanzpunkt der tänzerischen Darbietungen erwies sich die 13-jährige Tamaris Hess aus Rödelsee. Keine Figur war dem Tanzmariechen zu schwierig, kein Sprung zu hoch. Seit März vergangenen Jahres hat sie ihren Auftritt einstudiert.

War er im vergangenen Jahr nur bei der Seniorenprunksitzung dabei, brachte Hauptmann Küppers nun auch am Abend militärischen Drill nach Seinsheim, ließ dabei mit mal sanften, mal im schnoddrigen Befehlston gesellschaftliche Bewegungen oder den einen oder anderen Politiker im Faschingslicht erscheinen. Seine Auftritte dienen einem guten Zweck. 374 Euro kamen bei der ersten Prunksitzung zusammen.

In die Herzen geredet

Sambatänzerin Viktoria Bergmann wusste in der Jugendbütt: „Am Zuckerhut geht's uns Franken gut“. Doch der Karneval in Rio könne dem Sasemer Fasching nicht das Wasser reichen, lautete ihr Fazit. In der Kinderbütt redete sich Leandro Gebhardt in die Herzen der Zuhörer.

Dem Kochen widmete sich Michael Hanselmann aus Gnodstadt. Er verriet nicht nur die Rezepte der Politiker („Merkel kocht Kohl“), sondern gab ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse zum Besten.

Erwachsenen-Witze

Gut, dass die Jüngsten nach dem kleinen Finale vor 22 Uhr von der Bühne verschwanden, denn nach einem Musikbeitrag und einem weihnachtlichen Sketch der NesKaGe waren die Witze deutlich ins Erwachsenenalter gerückt.

Elfriede und Kuni, Seinsheims Antwort auf Waltraud und Mariechen, zogen Witze aufs Lokale herunter. Das Quetschenmännle trank, assistiert von Elke Horn, kopfstehend auf einem Stuhl ein Bier, sang und witzelte zuvor und danach meist zotig.

Glanzpunkte zum Schluss setzten das Männerballett, dessen Mitwirkende als Men in Black danach nicht nur eine Schweißperle von der Stirne wischen mussten, und der Gemeindediener Thomas Rüttinger, der das Ne, weder noch lokale Geschehen glossierte: Erotikabende mit Stil im Sportheim, gut motorisierte Traktoren im Weinberg, Weinfestschlägereien, liebestolle Auswirkungen des Traminers in der Blutbahn, vergessene Frauenchormitglieder, ein nicht anspringendes Wässerndorfer Feuerwehrauto oder traurige Verhältnisse im „Willanzheimer Vorort“ Tiefenstockheim – alles brachte er zur Sprache. Nach über sechs Stunden schaffte es Rüttinger, die Aufmerksamkeit ganz für sich zu haben, bevor mit dem großen Finale eine lange Faschingsnacht offiziell zu Ende ging.

Diashows:

Seinsheimer Galgenvögel
Seinsheimer Galgenvögel
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